Zehn Parteien treten bundesweit bei Wahl am 15. Oktober an
57 Tage vor der Wahl.
Gestern Freitag, 17 Uhr, war die erste wichtige Deadline für die Nationalratswahl am 15. Oktober: Bis dahin mussten die Parteien und Wahllisten ihre Kandidatur beim Innenministerium einreichen. Am Abend wurde ein neuer Rekord vermeldet: Es bewerben sich so viele Kandidaten wie nie zuvor: 16 Parteien treten an, sechs davon nur in einzelnen Bundesländern. Wenig überraschend werden alle Parlamentsparteien bis auf das Team Stronach, das sich nach der Wahl auflösen wird, bundesweit antreten. Die Sozialdemokraten mit Kanzler Christian Kern als Spitzenkandidat, die Volks- partei mit Sebastian Kurz, die Freiheitlichen mit HeinzChristian Strache, die Grünen mit Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und die Neos mit Matthias Strolz. Zwei weitere Wahlgruppen, die bundesweit antreten werden, haben sich das aufwendige Sammeln der 2600 Unterstützungserklärungen erspart: Die Liste des Ex-Grünen Peter Pilz und der ExFreiheitliche Salzburger Karl Schnell mit seiner Freien Liste Österreich. Für beide Gruppen hatten je drei Abgeordnete des Nationalrats unterschrieben, um ein Antreten zu sichern. 1959 flog die KPÖ aus dem Hohen Haus, seither versuchen die Kommunisten ohne Erfolg die Vier-Prozent-Hürde, die für einen Einzug ins Parlament nötig ist, zu überspringen. Auch diesmal sammelten die Genossen wieder ausreichend Unterschriften, die KPÖ tritt als KPÖ Plus mit Ex-Jung-Grünen und Spitzenkandidat Mirko Messner an. Zwischen total skurril und völlig verrückt kann man das Projekt G!LT des Kabarettisten Roland Düringer einreihen. Dennoch, die Liste G!LT wird bundesweit antreten. Geschafft haben es auch die „Weißen“von Immobilienmakler Fred Burgholzer. Damit treten zehn Parteien in allen neun Bundesländern an. Für den Einzug in den Nationalrat braucht eine Partei rund vier Prozent oder ( im Vergleich zur Wahl 2013) etwas mehr als 200.000 Stimmen. Damit steigt die Zahl der Nationalratskandidaten der Zweiten Republik auf 82. Von den 76 Parteien, die es in den bisher 21 Wahlen versucht haben, haben nur neun den Parlamentseinzug geschafft. Sechs Parteien haben nur in einzelnen Bundesländern ausreichend Unterschriften gesammelt: In Wien sind das: die Anti-EU-Partei EUAUS, die Wahlliste „Obdachlose in der Politik“(ODP) sowie die Sozialistische Linkspartei SLP, die auch in Oberösterreich kandidieren wird. In Vorarlberg haben es die Christliche Partei (CPÖ), die Männerpartei und die Migrantenpartei Neue Bewegung für die Zukunft (NBZ) geschafft.