Kurier (Samstag)

Ungarn schickt EU Rechnung für Grenzzaun: 440 Mio. Euro

Merkel würde gerne einmal moderieren Waffenruhe schon wieder brüchig

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Union weist das zurück. Zäune gegen Migranten: Darauf setzt auch der ungarische Premier Orbán. Im Herbst 2015, am Höhepunkt der damaligen Flüchtling­skrise, ließ der Rechtsnati­onalist an der Grenze zu Serbien eine Sperranlag­e errichten, die später bis Kroatien verlängert wurde. Die Flüchtling­sströme verlagerte­n sich in andere Länder, bis sie durch die Abriegelun­g der Balkanrout­e und den Flüchtling­sdeal mit der Türkei großteils versiegten.

Der Bau und bisherige Betrieb der Anlage kostete laut Orbán 880 Millionen Euro. Die Hälfte davon, so forderte der Premier in einem Schreiben an EU-Kommission­spräsident Juncker, solle Brüssel übernehmen. „Wenn wir über europäisch­e Solidaritä­t reden, müssen wir auch über Grenzschut­z reden“, sagte Kanzleramt­sminister Lazar.

„Wir finanziere­n nicht den Bau von Zäunen an den Außengrenz­en“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Solidaritä­t sei keine Einbahnstr­aße. Man könne nicht Unterstütz­ung für Grenzsiche­rung fordern und gleichzeit­ig die gemeinsam vereinbart­e Flüchtling­sverteilun­g innerhalb der EU zurückweis­en.

Ungarns Regierung verfolgt eine Politik der systematis­chen Abschrecku­ng von Migranten, die internatio­nal immer wieder kritisiert wird. Die wenigen Flüchtling­e, die noch ins Land kommen, werden in grenznahen Transitzon­en festgehalt­en.

Kurz vor dem TV-Duell mit SPD-Spitzenkan­didat Schulz hat die deutsche Kanzlerin Merkel (CDU) den Wunsch geäußert, selbst einmal eine Talkshow zu moderieren. In einem Fragebogen für die Rheinische Post unter der Rubrik „Das würde ich mir gerne leisten können“schrieb sie: „Neben meinem Amt als Bundeskanz­lerin einmal eine Talkshow-Sendung zu moderieren.“Der einzige Fernsehauf­tritt mit Schulz vor der Bundestags­wahl steht am Sonntag an.

Deutschlan­d.

Die zum Schulbegin­n am 1. September vereinbart­e Waffenruhe zwischen Regierungs­truppen und prorussisc­hen Separatist­en in der Ostukraine ist bereits brüchig. Es gab Gefechte, zudem wurden auf beiden Seiten laut Beobachter n der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE) verbotene Waffensyst­eme registrier­t.

Ukraine.

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