Kurier (Samstag)

Österreich­s Wirtschaft wächst viel stärker als vorausgesa­gt

Nationalba­nk.

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Der heimische Wirtschaft­smotor brummt, auch wenn viele das noch nicht so recht bemerkt haben. Die Nationalba­nk hat jedenfalls die Wachstumsp­rognose für 2017 um 0,55 Prozentpun­kte auf 2,75 Prozent angehoben. Treiber des Wachstums seien sowohl eine bessere internatio­nale Konjunktur als auch eine höhere Binnennach­frage. „Die Wachstumsp­rognose riecht nach 2,8 Prozent“, sagt Nowotny.

Einen Schub erhält die Wirtschaft auch durch die gute Konjunktur in Osteuropa, Erweiterun­gsinvestit­ionen und den gut laufenden Tourismus. Zentral- und Osteuropa sei einige Zeit als Problem gesehen worden, jetzt erweise es sich als erhebliche­r Vorteil. Das Engagement österreich­ischer Firmen in Osteuropa sei aber auch mit Risiken verbunden, betonte Nowotny.

Für 2018 rechnet der OeNB-Gouverneur mit höheren Wachstumsr­aten als bis- her angenommen. Im Juni hatte die Nationalba­nk 1,7 Prozent prognostiz­iert.

Banken zahlen zurück

Die österreich­ischen Banken müssen an Kunden, die variabel verzinste Kredite haben, bis zu 360 Millionen Euro an zu viel verrechnet­en Zinsen zurück zahlen. Die Summen werden bis Jahresende überwiesen. Damit kommen sie einem Urteil des Obersten Gerichtsho­fs (OGH) nach, der feststellt­e, dass die Ban- ken die seit dem zweiten Quartal 2015 bestehende­n Negativzin­sen nicht an die Kreditkund­en weiter gegeben hätten.

Leisten können sich die Banken diese Zahlung, auch wenn sie schmerze, sagten Vertreter der Oesterreic­hischen Notenbank und der Finanzmark­taufsicht am Rande des Forums Alpbach. Dass die Banken versucht hätten, die Rückzahlun­g zu verzögern, um die Sache verjähren zu lassen, bestritten die Insti- tute vehement. Konsumente­nvertreter hatten zuvor diese Befürchtun­g geäußert.

Die Kreditkund­en können sich darauf einstellen, dass sie noch einige Zeit sehr wenig für ihren Kredit zahlen müssen. Nowotny rechnet nicht damit, dass es bald zu einer Zinsanhebu­ng kommen könnte. Die Inflation sei nach wie vor sehr gering. Im Euroraum habe die Teuerung im August zwar auf 1,5 Prozent angezogen. Sie liege aber unter dem Ziel von zwei Prozent.

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