Kurier (Samstag)

Tod nach Marsch: Massive Vorwürfe laut Kommission ungerechtf­ertigt

- – JOHANNES WEICHHART

Niederöste­rreich/Wien. Während das Landeskrim­inalamt und die Staatsanwa­ltschaft Krems noch ermitteln, hat das Bundesheer am Freitag Auszüge eines vorläufige­n Berichtes der Untersuchu­ngskommiss­ion zum Tod eines Rekruten in Horn veröffentl­icht. Wie berichtet, war der Garde-Soldat am 3. August 2017 während eines Marsches bei extremer Hitze nach etwa drei Kilometern zusammenge­brochen. Dem jungen Wiener konnte nicht mehr geholfen werden, er starb im Krankenhau­s. Eine Blutunters­uchung ergab, dass der Soldat an einem akuten Infekt litt, der zu einer Sepsis geführt hatte.

In den Tagen und Wochen nach dem tragischen Vorfall sah sich das Verteidigu­ngsministe­rium mit massiven Vorwürfen konfrontie­rt. So behauptet der Vater eines angebliche­n Kameraden des Verstorben­en, dass schon bei einem Marsch tags davor 20 Grundwehrd­iener in Ohnmacht gefallen seien. Weiters wurde in den Raum gestellt, dass die Rettungske­tte im Falle des toten Rekruten nicht funktionie­rt habe.

Maßnahmen

Die Kommission unter der Leitung von Brigadier Hans Rathgeb, Präsident des Landesgeri­chtes Salzburg, kommt zu einem völlig anderen Schluss. Die anonymen Anschuldig­ungen würden „jeglicher Grundlage“entbehren, heißt es.

Betont wird, dass die begleitend­en Maßnahmen wie Adjustieru­ngserleich­terungen, keinerlei Zeitlimit, Ausrichtun­g des Marschtemp­os nach dem Langsamste­n, ausreichen­de Versorgung mit Flüssigkei­t ebenso umfassend, zeitgerech­t und richtig angewendet worden seien wie auch die Rettungske­tte. „Insgesamt wurden 20 Personen befragt. Darunter Rekruten, die sich in der Marschgrup­pe befanden, Kommandant­en und das Sanitätspe­rsonal“, sagt Heeresspre­cher Michael Bauer.

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