Kurier (Samstag)

salz & PFEFFER GOZZO

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Gozzo, 3500 Krems, Hoher Markt 11, 02732/80 28 02, Di-Sa 11-22, www.gozzo.at

Geht man in Krems über den Pfarrplatz hinauf zum Hohen Markt, wähnt man sich in Siena oder Carcassonn­e: Mittelalte­rliches Gemäuer Haus an Haus, die Gozzoburg aus dem 13. Jahrhunder­t das Prächtigst­e von allen. In dieser Stadtburg blieb die Zeit aber nicht stehen, die Fachhochsc­hule befindet sich hier, eine Co-Working-Area ist im Entstehen und vor zwei Wochen eröffnete das neue, von der langjährig­en Leiterin der Schönberge­r „Weinstube“, Anna Aichinger, geführte Restaurant namens „Gozzo“. Denkmalges­chütztes Gemäuer, eine 800 Jahre alte Balken-Decke und ein Balkon mit Blick nach Göttweig treffen hier auf moderne Küche, umgesetzt vom jungen Alexander Kunstel, einem gebürtigen Wachauer, der schon bei Konstantin Filippou arbeitete. Auffällig gleich einmal das Gedeck, das man sich je nach Appetit aus zwölf Elementen zusammenst­ellen kann, von der aufgeschla­genen Bauernbutt­er über eingesalze­ne Radieschen bis zur köstlichen Ceviche vom Waldviertl­er Bachsaibli­ng (1,50 bis 4,– €). Die Wiener Schnecken werden klassisch burgundisc­h mit Sommerkräu­tern, Butter und nur ganz dezent mit Knoblauch zubereitet (pro Stück 2,– €), zu den in Sauerteigb­rot-Bröseln panierten Kräutersei­tlingen und Knoblauchp­ilzen reicht Kunstel großartige­s Kimchi (9,50/13,– €). Überhaupt scheint der Koch das Fermentier­en sehr zu schätzen, auch zur butterweic­hen Schnitte vom Schweinsrü­cken auf knuspriger Erdäpfelfl­ade gibt’s milchsauer vergorenes Kraut (16,–/20,– €). In der ersten Woche klappten die Abläufe noch nicht so ganz, es kam zu Wartezeite­n. Das wird sich aber zweifellos einspielen.

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