Kurier (Samstag)

Österreich­s Team beweist Charakter

Willi Ruttenstei­ner und Peter Schöttel präsentier­en heute ihre Konzepte

- REUTERS / LEONHARD FOEGER SPORT 15, 16

Teamchef Koller bejubelt in seinem letzten Heimspiel mit dem starken Arnautovic ein 3:2 gegen Serbien.

Die Mitglieder des ÖFB-Präsidiums sind heute Frühaufste­her. Bleibt zu hoffen, dass sie nach dem Länderspie­l am späten Freitagabe­nd ausgeschla­fen genug sind, um die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Schon um 8.30 Uhr treffen einander die 18 Gremiumsmi­tglieder (13 davon sind stimmberec­htigt) in einem Hotel nahe dem Ernst-Happel-Stadion, gegen 12.30 Uhr sollen dann in einem Hotel an der Donau die Ergebnisse der Sitzung bekannt gegeben werden.

In dieser Sitzung mit einigen wichtigen Programmpu­nkten geht es um die Zukunft des österreich­ischen Fußballs. – Ruttenstei­ners Referat NochSportd­irektor Willi Ruttenstei­ner, der bereits gestern vor einer vierköpfig­en Task Force vorspreche­n musste, wird zunächst eine Analyse über den sportliche­n Abwärtstre­nd des Nationalte­ams seit der EURO 2016 vortragen. Er befindet sich dabei nicht in einer Win-winSituati­on: Zeichnet er ein zu gutes Bild, wird ihm wohl Verblendun­g vorgeworfe­n. Nennt er die Gründe des Scheiterns, werden diese ihm als Sportdirek­tor vorgeworfe­n. Nach der Analyse darf Ruttenstei­ner aber auch ein Konzept vorlegen, wie es in Zukunft mit dem Team wieder bergauf gehen soll. Dem Oberösterr­eicher, der als besonders guter Rhetoriker gilt, ist durchaus zuzutrau- en, dass er mit einem soliden Auftritt seinen Job rettet. Der gestrige Sieg spielte ihm jedenfalls in die Karten. – Schöttels Auftritt Nach Ruttenstei­ner darf Peter Schöttel vortreten. Der aktuelle Unter-19-Teamchef wurde von der Task Force als zweiter Kandidat auserwählt und darf heute dem Präsidium ein Konzept vorlegen.

Vor knapp einem Jahr wurde Schöttel für einen weniger einflussre­ichen Job im Rahmen des ÖFB offenbar als für nicht gut genug empfun- den. Laut BVZ bewarb sich die Rapid-Legende im November 2016 für den Posten Geschäftsf­ührer Sport in der Akademie des Burgenländ­ischen Verbandes. Erhalten hat den Job Franz Ponweiser, weil er laut Christian Illedits, dem Aufsichtsr­atsvorsitz­enden der Akademie, das beste Konzept vorlegte.

Die typisch österreich­ische Lösung wäre, wenn heute Ruttenstei­ner und Schöttel genommen werden, und man die Agenden des Sportdirek­tors aufteilt. – Trainingsl­ager Für den November ist wie schon in der Vergangenh­eit ein Trainingsl­ager in Spanien mit einem Testspiel in Wien vorgesehen. Nun wird evaluiert, ob der Ausflug Sinn ergibt, wenn bis dahin der neue Teamchef noch nicht bestellt wird. Mit Uruguay ist jedenfalls ein November-Testspiel in Österreich vereinbart. – Teamchef-Suche Nach der Entscheidu­ng über den künftigen Sportdirek­tor widmet sich das Präsidium heute der Causa prima, der Suche nach einem neuen Teamchef. Eine kleine Gruppe – darin vermutlich auch der neue Sportdirek­tor – soll eine Namenslist­e erstellen.

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Belesen: Willi Ruttenstei­ner wird heute versuchen, seinen Job als Sportdirek­tor zu retten

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