Stadt schützt sich mit Pollern
Terror. Sperren an den Hotspots Rathausplatz, Kärntner Straße und Mariahilfer Straße
Die Stadt Wien erhöht die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Terroranschlägen. Konkret soll das Risiko von Rammangriffen mit Lkws gesenkt werden. Die Maßnahmen betreffen vorerst drei Standorte, die besonders stark von Passanten frequentiert werden: Die Zufahrten zum Rathausplatz, zur Kärntner Straße und zur Mariahilfer Straße werden mit starren, nicht versenkbaren Pollern ausgestattet.
Die Vorkehrungen sollen im Vorfeld der EU-Ratspräsidentschaft im Laufe des Frühjahrs 2018 umgesetzt werden, kündigen Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) an. Die Kosten für die Poller trägt zur Gänze die Stadt, sie werden insgesamt voraussichtlich 1,5 Millionen Euro betragen. „Damit wird man das Auslangen finden“, ist man im Vassilakou-Büro überzeugt.
Fixe Poller
Die Maßnahmen im Detail: Die hinteren Zufahrten des Rathausplatzes (Felderstraße und Lichtenfelsgasse) werden mit jeweils 26 Pollern gesichert. Jeweils drei davon können aber mit Kränen weggezogen werden. Damit soll ermöglicht werden, dass Großfahrzeuge, die für den Auf- undAbbaubeiVeranstaltungen erforderlich sind, auf den Platz gelangen können. Feuerwehr und Rettung sollen aber auch unabhängig davon zufahren können. Eine Zufahrt mit hoher Geschwindigkeit ist aber nicht mehr möglich. Beim Zugang Ringstraße werden 25 weitere Poller aufgestellt.
Die Kärntner Straße wird am südlichen Ende, auf der Höhe der Philharmoniker- straße und der Walfischgasse, mit elf fixen Pollern abgesperrt. Der Lieferverkehr muss daher künftig über die Seitengassen zufahren.
Mariahilfer Straße
Am kompliziertesten ist die Sicherung der Mariahilfer Straße, die ja Fußgänger- und Begegnungszone ist. Zudem stehen hier bald Bauarbeiten für die U2-Verlängerung an. Geplant sind Poller auf Höhe der Kaiserstraße, Andreasgasse, Rahlstiege und Neubaugasse, die wie Schikanen den Verkehr bremsen sollen.
„Die Konzepte müssen effektiv und alltagstauglich sein unddürfen keine Angst erzeugen“, sagt Pürstl. „Die Maßnahmen sollen so gestaltet werden, dass sie das Stadtbild möglichst wenig beeinträchtigen“, ergänzt Vassilakou. Parallel zur jetzigen „Sofortmaßnahme“hat die Vizebürgermeisterin die MA 19 angewiesen, einen Wettbewerb auszuschreiben, um – vor allem für künftige Sicherheitsmaßnahmen – „stadtbildtauglichere Lösungen“zu finden. Wenn dieser bessere Ergebnisse liefere, könnten laut Vassilakou theoretisch auch die jetzt geplanten Poller wieder entfernt werden.
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) begrüßt das Vorhaben.„Ich habe bereits im April eine Überarbeitung der Sicherheitskonzepte in den Ländern in Auftrag gegeben. Dabei waren auch bauliche Maßnahmen in vielfrequentierten Zonen in Wien ein Thema.“Allerdings hätte man die Lösung „sicher schon früher“erzielen können. Auch City-Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) äußert sich positiv zu den geplanten Maßnahmen.