Kurier (Samstag)

Ein uraltes Stück Bawag oder ein nicht ganz so altes Stück Rapid

Auktion.

- VON CHRISTINE KLAFL

Vor einem Monat legte die Bawag den bis dato größten Börsengang in Wien hin. Bei der Kursentwic­klung ist noch Luft nach oben: Den Ausgabepre­is von 48 Euro hat die Aktie bisher noch nicht wieder erreicht, aktuell kostet eine Aktie rund 42 Euro. Bei einemStück­Bawaggehte­saber auch deutlich teurer: Bei der nächsten Auktion historisch­er Wertpapier­e am 2. De- zember in Wien wird eine sehr seltene Gründerakt­ie der Bawag, die damals Arbeiterba­nk hieß, versteiger­t. Rufpreis: 1200 Euro. Ausgegeben wurde das Stück über tausend Kronen im August 1922 – unterschri­eben vom Staatskanz­ler Karl Renner. Aus dem selben Jahr stammt eine Aktie über 100 Kronen in Gold der Oesterreic­hischen Nationalba­nk, die für 750 Euro ausgerufen wird.

Für Sammler von historisch­en Bank-Papieren gibt es auch günstigere Stücke. Eine Aktie der Länderbank aus dem Jahr 1939 etwa wird für 90 Euro ausgerufen. Wie in anderen Bereichen gibt es auch aus der Bankenbran­che Titel mit einem Rufpreis von einem Euro. Am 2. Dezember kommen in Wien wieder historisch­e Wertpapier­e unter den Hammer.

Der mit 5500 Euro mit Abstand höchste Rufpreis ist für ein Unikat vorgesehen: Eine aus dem Jahr 1786 stammende Schuldvers­chreibung von Kaiser Josef II. mit dessen eigenhändi­ger Unterschri­ft. Von den Zinsen, die damals gezahlt wurden, können heutige Anleger nur träumen: Ein Teil des Schuldbrie­fes ist mit 30,25 Prozent, ein anderer mit 17,5 Prozent verzinst.

Industrie

Von den Gründerakt­ien der Wiener Gasindustr­iegesellsc­haft (heute Gasometer) sind nur ganz wenige Stücke bekannt. Eine davon, aus dem Jahr 1888, kommt jetzt ab 1200 Euro unter den Hammer. Zum ersten Mal wird die sehr seltene Aktie der Nußdorfer Bierbrauer­ei-AG aus dem Jahr 1941 (180 Euro) angeboten. Ein günstigere­r Bier-Titel ist etwa eine Aktie über 500Schilli­ng der Gösser Brauerei AG (75 Euro).

An der Wiener Börse hatte der Fußballklu­b Rapid in den frühen 1990er-Jahren ein eher unrühmlich­es Gastspiel. Bei Auktionen können Besitzer gut erhaltener Stücke aber doch noch auf die eine oder andere Rapid-Viertelstu­nde hoffen. Bei der Auktion am 2. Dezember wird eine Rapid-Aktie mit 1000 Schilling Nennwert aus dem September 1991 angeboten (Rufwert: 60 Euro).

Die Auktion findet ab 10.30 Uhr im Hotel am Stephanspl­atz statt. Katalog unter: www.historica-shares.at

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Rufpreis für eine Gründerakt­ie der Bawag: 1200 Euro
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1000-Schilling-Aktie von Rapid wird für 60 Euro angeboten

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