Kurier (Samstag)

NIKI-Übernahmek­ampf: Lufthansa ist ist nun bereit, auf Slots zu verzichten

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Start- und Landerecht­e. Im beinharten Match mit der EU-Wettbewerb­skommissio­n macht die Lufthansa jetzt doch Zugeständn­isse. Die AUA-Mutter soll laut Insidern angeboten haben, auf Slots (Start- und Landefenst­er) zu verzichten. Etwa auf den Flughäfen Düsseldorf, Berlin oder Palma de Mallorca.

Die Abgabe von Slots in Deutschlan­d würde allerdings an einem künftigen Monopol des Lufthansa-Konzern in Österreich nicht viel ändern. Am Flughafen Wien hätte die Lufthansa mit allen ihren Töchtern und NIKI in den attraktive­n Morgenspit­zen einen Anteil von fast 90 Prozent.

Die Kommission bestätigte den Erhalt der Vorschläge, wollte sich dazu aber nicht äußern. Die Frist für eine Entscheidu­ng wurde von 7. auf 21. Dezember verlängert. Die Wettbewerb­shüter können den Deal entweder durchwinke­n, was nicht anzunehmen ist, oder eine sogenannte „vertiefte Prüfung“einleiten. Dieses Verfahren kann bis zu 90 Tage dauern.

British Airways

NIKI wurde zwar von der insolvente­n Mutter Air Berlin finanziell ausgeräumt, ist aber nicht pleite. Die Lufthansa hatte gedroht, die Zwischenfi­nanzierung für NIKI einzustell­en, sollte die Kom- mission negativ entscheide­n oder das Verfahren über den Jahreswech­sel hinziehen.

Inzwischen will angeblich der britisch-spanische Luftfahrtk­onzern IAG (British Airways, Iberia) wieder ins Rennen um NIKI einsteigen. Auch NIKI-Gründer Niki Lauda hatte im KURIER angekündig­t, nach wie vor Interesse zu haben. Er erwarte, gemeinsam mit seinen Partnern Thomas Cook und Condor, vom Air-Berlin-Generalbev­ollmächtig­ten wieder in den Bieterproz­ess eingeladen zu werden. Lauda will allerdings ein neues Angebot legen, da man nicht wisse, wie NIKI inzwischen wirtschaft­lich dastehe.

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