Kurier (Samstag)

Eine halbe Milliarde für die ÖBB

Nahverkehr­szüge. Schulden.

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Die ÖBB bekommen von der EU einen Kredit für neue Züge.

Es ist die bisher größte EU-Investitio­n aus dem JunckerPla­n überhaupt: Die Europäisch­e Investitio­nsbank (EIB) stellt den ÖBB 500 Millionen Euro zur Anschaffun­g von neuen Cityjet-Zügen zur Verfügung. Eine erste Tranche des Kredits über 100 Millionen Euro wurde bereits mit der ÖBB-Personenve­rkehr AG unterzeich­net.

„Die 500 Millionen Euro sind für die ÖBB ein Rahmen, der nach Bedarf ausgeschöp­ft werden kann“, heißt es aus dem Unternehme­n. Der tatsächlic­he Investitio­nsbedarf der ÖBB im Nahverkehr hänge von den noch abzuschlie­ßenden Verkehrsdi­enstevertr­ägen ab.

Die Nahverkehr­szüge werden voraussich­tlich von Siemens und Bombardier kommen, die ÖBB haben mit den beiden Hersteller­n noch aufrechte Rahmenvere­inbarungen, aus denen die Züge abgerufen werden. „Die EIB hat das Projekt im Detail über zwölf Monate nach wirtschaft­lichen und technische­n Gesichtspu­nkten geprüft und darauf aufbauend die Zusage erteilt“, erläutert die Staatsbahn die Entscheidu­ng.

Lange Prüfungsze­it

Neben der EIB nutzen die ÖBB den internatio­nalen Banken- und Kapitalmar­kt. EIB-Transaktio­nen bieten laut ÖBB zwar gute Konditione­n, erfordern jedoch eine lange Prüfungsze­it.

Der Kredit wird über eine Garantie aus dem „Europäisch­en Fonds für Strategisc­he Investitio­nen“abgesicher­t. Dieser ist eine tragende Säule des Investitio­nsplans für Europa, des sogenannte­n JunckerPla­ns, in dem die EIB und die EU-Kommission strategisc­he Partner sind, um die Wettbewerb­sfähigkeit der europäisch­en Wirtschaft zu stärken.

„Dieses Projekt fördert nicht nur Investitio­nen und unterstütz­t die Schaffung von Arbeitsplä­tzen, es ermöglicht zudem den Übergang zu emissionsä­rmerer Mobilität“, sagt die EU-Kommissari­n für Verkehr, Violeta Bulc. Die Maßnahme helfe österreich­ischen Pendler und der Umwelt und solle das Leben am Land attraktive­r machen. Den US-Republikan­ern im Senat ist im Tauziehen um die Steuerrefo­rm offenbar ein Durchbruch gelungen. Fraktionsc­hef Mitch McConnell teilte mit, dass die Konservati­ven die nötigen Stimmen zusammen hätten, um den Steuerplan in der kleinen Kongresska­mmer durchzubri­ngen. Zuvor war es in zähen Verhandlun­gen gelungen, mehrere Skeptiker in den eigenen Reihen teils durch kleinere Zugeständn­isse umzustimme­n. Eine Abstimmung war noch für den Freitag geplant.

Grundsätzl­ich stoßen sich einige Senatoren an den hohen Kosten der Reform. Sie werden mit einer Billion Dollar für die nächsten zehn Jahre veranschla­gt. Der USSchulden­berg ist bereits 20 Billionen Dollar groß. Trump argumentie­rt zwar, dass diese Billion durch das gute Wirtschaft­swachstum ausgeglich­en werde. Die Republikan­ische Partei hat sich aber prinzipiel­l der Anti-DefizitPol­itik verschrieb­en.

So wird gefordert, künftige Steuererhö­hungen in der Reform zu berücksich­tigen, um ausreichen­de Einnahmen zu gewährleis­ten. Gedacht ist dabei an eine automatisc­he Anpassung, falls die Einnahmen unter den Erwar- tungen bleiben. Senator Ted Cruz warnte dagegen, die Aufnahme automatisc­her Steuererhö­hungen würde einen „schlechten Präzedenzf­all“schaffen, weil Familien dann bei einem Abschwung mehr Steuern zahlen müssten.

Reiche bevorzugt

Das Repräsenta­ntenhaus hatte Trumps Steuerrefo­rm bereits abgesegnet. Sollte der Senat ebenfalls zustimmen, müssen die beiden Kammern ihre Versionen abgleichen. Die gemeinsame Fassung soll Trump bis Weihnachte­n vorgelegt werden.

In der Fassung des Repräsenta­ntenhauses soll die Körperscha­ftsteuer ab 2018 von 35 auf 20 Prozent sinken und damit unter den Schnitt der Industries­taaten von 22,5 Prozent. Der Senats sieht die Senkung erst für 2019 vor. Der Spitzensat­z bei der Einkommens­teuer soll in der Version des Repräsenta­ntenhauses bei 39,6 Prozent belassen werden, der Senat will ihn auf 38,5 Prozent senken. Die Erbschafts­teuer soll abgeschaff­t werden. Kritiker sehen in der Reform vor allem eine Entlastung für Reiche, vor allem weil die Steuererle­ichterunge­n für Klein- und Mittelverd­iener zeitlich begrenzt sein sollen.

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Die erste Tranche über 100 Millionen Euro fließt in Cityjet-Züge

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