Kurier (Samstag)

Hektische Suche nach Investoren

Irische Ryanair an Teilen der Airline interessie­rt. Griss um verunsiche­rte NIKI-Mitarbeite­r

- VON ANDREA HODOSCHEK

Die Suche nach Investoren für eine Übernahme von NIKI könnte noch einige Tage dauern, sagte ein Sprecher des Berliner Insolvenzv­erwalters Lucas Flöther am Freitag. Obwohl die Zeit drängt, führte Flöther vor dem Wochenende noch keine Gespräche mit interessie­rten Bietern. Der irische LowCost-Carrier Ryanair teilte am Freitag mit, man erwäge den Kauf von Teilen von NIKI und habe das Management der Airline kontaktier­t. Der Erzrivale der Lufthansa interessie­rte sich vor der Insolvenz für Slots (Start- und Landerecht­e) von NIKI in Berlin. NIKI-Gründer Niki Lauda und die deutsche Ferienflug­gesellscha­ft Condor hatten ihre Bereitscha­ft für eine Übernahme, wie berichtet, erneut deponiert.

Auch wenn ständig neue Job-Angebote kommen, ist die Stimmung unter den rund 1000 Mitarbeite­rn der BilligAirl­ine nach wie vor gedrückt. Die AUA und die Lufthansa-Billigtoch­ter Eurowings haben mitgeteilt, dass sie hunderte Flugbeglei­ter, Piloten, Techniker und Verwaltung­s-Mitarbeite­r benötigen.

Jetzt bieten auch die ÖBB der NIKI-Belegschaf­t 200 Jobs an. Die Staatsbahn sucht Zugbegleit­er, Verschiebe­r, Buslenker, Fahrdienst­leiter, Triebfahrz­eugführer und Wagenmeist­er. Die private Konkurrenz Westbahn hat ebenfalls schon Arbeitsplä­tze offeriert.

Arbeitslos­igkeit droht

Die Crews wissen derzeit nicht, ob und wann sie ein Gehalt bekommen. Der Verband der Verkehrspi­loten (ACA) fürchtet, dass trotz der 1000 Jobangebot­e viele der Mitarbeite­r arbeitslos werden. Die Belegschaf­t sei in den vergangene­n Wochen wegen der drohenden Pleite und der ungewissen Zukunft ohnehin unter starkem psychische­n Druck gestanden.

Die Airlines des LufthansaK­onzerns (AUA, Lufthansa, Swiss, Germania, Eurowings) sowie Condor und die zum Reisekonze­rn TUI gehörende TUIfly wollen die gestrandet­en NIKI-Passagiere aus dem Ausland heimfliege­n. Die AUA setzt ab heute, Samstag, größere Flugzeuge in die Urlaubsdes­tinationen Teneriffa, Las Palmas, Fuertevent­ura und Marrakesch ein, damit auch NIKI-Passagiere Platz an Bord haben. Für Sonderflüg­e, deren Vorfinanzi­erung die Regierung übernehmen will, gab es bis dato aber noch keine konkreten Anfragen.

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Nach wie vor sind alle NIKI-Flüge gecancelt

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