Beate Uhse ist für die Kunden nicht mehr so anziehend: Insolvenzverfahren beantragt
Lange Mängelliste. Seit 1999 ist die Beate Uhse Aktiengesellschaft an der Börse. Nun hat das Unternehmen den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, weil eine Anleihe nicht mehr zurückgezahlt werden kann. Über eine Umschuldung konnte keine Einigung erzielt werden. Laut Vorstandschef Michel Specht werden die Tochtergesellschaften den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten.
Der Umsatz betrug etwa 100 Millionen Euro jährlich. Die Firma hat 345 Mitarbeiter in sieben Ländern. Die Probleme des Erotikhändlers sind nicht neu. Die Mängelliste ist lang. Das einst umfangreiche Filialnetz ist auf 43 Standorte geschrumpft. Der Aufbau des Online-Handels wurde nicht professionell durchgezogen. Es gab keine strategische Abstimmung zwischen Online und den Filialen.
Firmengründerin Beate Uhse begann nach dem Zwei- ten Weltkrieg mit dem Versandhandel. 1962 wurde in Flensburg der erste Sexshop Deutschlands eröffnet. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde der Umsatz deutlich ausgebaut. Beate Uhse starb 2001 im Alter von 81 Jahren.
Mit der Verbreitung des Internet ist die Nachfrage nach Erotik-Filmen deutlich zurückgegangen. Seit 2006 musste das mittlerweile börsenotierte Unternehmen Umsatz- und Gewinnrückgänge hinnehmen.