Kurier (Samstag)

Reges Kauf-Interesse an insolvente­r Großhandel­sfirma Toni’s Freilandei­er

- – KID MÖCHEL

Übernahme. In die MillionenI­nsolvenz der steirische­n Eier-Großhandel­sfirma Toni’s Handels GmbH, besser bekannt unter der Handelsmar­ke Toni’s Freilandei­er, kommt Bewegung. Der Leobener Masseverwa­lter Helmut Fetz bietet das gesamte Unternehme­n in der Ediktsdate­i des Justizmini­steriums zum Kauf an. Dazu gehören der Kundenstoc­k, das Umlaufverm­ögen, die Betriebsau­sstattung und die Markenrech­te. Den Wert des Unternehme­ns mit Sitz in Glein bei Knittelfel­d beziffert er mit zwei Millionen Euro. Das ist laut Insolvenze­xperten lediglich eine Art Hausnummer. Dieser hochtraben­de Betrag soll in erster Linie das Heer an Glücksritt­ern und Schnäppche­njäger abschrecke­n, die sich in Konkursver­fahren oft wichtigmac­hen, ohne am Ende überhaupt ein Angebot abzugeben. Wie viel das Unternehme­n um Firmengrün­der Anton „Toni“Hubmann tatsächlic­h Wert ist, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Assets müssen erst bewertet werden. Insider gehen eher von einem hohen fünfstelli­gen Euro-Betrag aus.

Marken verpfändet

Das Kernvermög­en sind die Markenrech­te, die aber an Banken verpfändet sind ebenso wie die Gesellscha­ftsanteile. Dazu muss man wis- sen, dass Toni’s rund zwölf Millionen Euro Schulden angehäuft hat, davon 8,7 Millionen Euro bei drei Großbanken. „Das Interesse ist sehr rege“, sagt ein Branchenke­nner. Dem KURIER sind zwei potenziell­e Kauf-Interessen­ten bekannt: Bei dem einem handelt es sich um die Großhandel­sfirma Eiermacher aus Kremsmünst­er, beim anderen um einen Ex-Finanzmana­ger eines heimischen Baukonzern­s. Letzterer soll aus dem familiären Umfeld des Firmengrün­ders Toni Hubmann stammen. Ein Insider sagt über den Verkaufspr­ozess: „Die entscheide­nde Phase wird Anfang bis Mitte Jänner sein.“

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