Kurier (Samstag)

Cessna stürzte beim Bodensee ab: Vorarlberg­er Firmenchef starb

Sky-Taxi.

- VON DOMINIK SCHREIBER

Bei extrem dichten Schneetrei­ben stürzte am Donnerstag­abend ein Business-Jet aus Vorarlberg in ein Waldstück nördlich des Bodensees. Dabei starben Adi Anderst (45), der Chef der Bregenzer Sky Taxi Luftfahrt GmbH, sowie ein 49-jähriger Wiener und der 79-jährige Deutsche Josef Wund, der fünf Thermalbäd­er besitzt.

Die Cessna Citation 510, auch Mustang genannt, kann bis zu fünf Passagiere aufnehmen und hat eine Reichweite von rund 2100 Kilometern. Das Sky-Taxi stürzte rund 16 Kilometer entfernt vom Flugplatz Friedrichs­hafen in Baden-Württember­g ab.

Eisbildung

Eine mögliche Ursache könnte Eisbildung auf der Tragfläche gewesen sein, wie verschiede­ne Medien berichten. Ein endgültige Klärung wird allerdings erst eine Untersuchu­ng der deutschen Flugunters­uchungsste­lle BFU bringen, deren Bericht frühestens in einigen Monaten vorliegen wird.

Das Kleinflugz­eug war gegen 17.45 Uhr im hessischen Egelsbach (nahe Frankfurt am Main) gestartet und im Anflug auf den Flughafen in Friedrichs­hafen, hatte aber zuletzt noch Funkkontak­t mit Zürich.

Mehrere Zeugen waren laut Schwäbisch­er Zeitung durch einen Knall auf den Absturz der Cessna aufmerksam geworden. Über einen Notruf alarmierte­n sie sofort die Einsatzkrä­fte, die daraufhin über Stunden mit einem Großaufgeb­ot vor Ort wa- ren. Nach Angaben der Polizei waren es am Abend und in der Nacht auf Freitag insgesamt 120 Feuerwehrl­eute und Polizisten.

Wegen des ausgelaufe­nen Kerosins und der Brandgefah­r wurde die Unfallstel­le großräumig abgeriegel­t. Das Wrack soll voraussich­tlich erst am Wochenende geborgen werden.

Anderst hatte im März 2016 das von ihm acht Jahre zuvor mitgegründ­ete Bedarfsflu­gunternehm­en Sky-Taxi teilweise übernommen. Er war auch Geschäftsf­ührer und Pilot. Derzeit werden zwei Flugzeuge des Typs Cessna be- trieben, das Unternehme­n hat sechs Mitarbeite­r. Wie es mit der Firma weitergeht, ist unklar. „Er war ein sehr erfahrener Pilot, bestens ausgebilde­t“, betonte Werner Deuring von Sky-Taxi. Es gelte nun zunächst, sich um die Hinterblie­benen und die Mitarbeite­r von Sky-Taxi zu kümmern. Auch ein Wiener und ein Deutscher waren unter den Opfern. Unfall im dichten Schneetrei­ben.

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Für die drei Insassen der Maschine kam jede Hilfe zu spät
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Anderst (li.) und der Deutsche Josef Wund kamen ums Leben
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