Kurier (Samstag)

„Wir sehen die gesamte Welt als unser Labor“

Wolfgang Tüchler, Geschäftsf­ührer Janssen Österreich, über die Entwicklun­g immer neuer hochwirksa­mer Arzneimitt­el

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KURIER: Janssen Österreich ist einer der wegweisend­en Innovatore­n der Branche. Wo sehen Sie dafür die Gründe? Tüchler: Die Bedürfniss­e und das Gesamtwohl der Patienten ins Zentrum unseres Handelns zu stellen, ist ein zentraler Wert unseres Unternehme­nsleitbild­es.

Um diesem gerecht zu werden, haben wir in den USA, Europa und Asien Innovation­szentren etabliert, in denen wir mit den erfahrenst­en Experten aus der Wissenscha­ft und Produktent­wicklung herausrage­nde Forschung betreiben. Gleichzeit­ig fördern wir die Zusammenar­beit mit Unternehme­n, Universitä­ten und zahlreiche­n anderen wissenscha­ftlichen Einrichtun­gen. JLabs zählen zu den wichtigen Initiative­n Ihres Konzerns. Was leisten sie? JLabs fungieren vorrangig als Plattforme­n für Startups. Diese oftmals aus einem universitä­ren Umfeld entstanden­en Unternehme­n haben häufig mit operativen Hürden zu kämpfen. Wir bieten ihnen die Infrastruk­tur eines großen Konzerns, ohne dass sie sich an uns binden müssen. Unser Ziel ist es, die wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se, die sich diese Start-ups erarbeiten, zu bahnbreche­nden medizinisc­hen Arzneimitt­eln weiter zu entwickeln. Ihr Unternehme­n setzt auch auf Partnersch­aften und Netzwerke. Was verspreche­n Sie sich von diesen Kooperatio­nen? Der Gedanke der Zusammenar­beit ist ebenfalls fest in unserer Unternehme­nskultur verankert. Wir sind überzeugt, dass medizinisc­he Herausford­erungen am besten durch Kooperatio­nen mit anderen hochkaräti­gen Experten zu bewältigen sind. Deshalb schränken wir uns bei der Suche nach neuen Behandlung­sund Prävention­smethoden in keinster Weise ein. Wir kooperiere­n weltweit mit Universitä­ten und außerunive­rsitären Einrichtun­gen, aber auch mit anderen etablierte­n Pharma- und Biotech-Unternehme­n. Großen Wert legen wir auch auf die Zusammenar­beit mit Non-Profit-Organisati­onen, Patienteni­nitiativen und Selbsthilf­egruppen. Transparen­z ist für Janssen Österreich ein wichtiges Thema, um das Vertrauen zu stärken. Wie stellen Sie diese her? Durch die Zusammenar­beit mit Ärzten erhalten wir wertvolle medizinisc­he Informatio­nen und verbessern kontinuier­lich die Versorgung der Patienten. Wir sind der Ansicht, dass die Öffentlich­keit ein Recht darauf hat, detaillier­ter über diese Zusammenar­beit informiert zu werden. Deshalb begrüßen wir die EFPIA-Initiative und veröffentl­ichen seit 2016 alle geldwerten Leistungen auf unserer Website – selbstvers­tändlich nur dann, wenn der Arzt dieser Veröffentl­ichung zustimmt.Sehr wichtig ist für uns auch die Transparen­z unserer klinischen Forschunge­n. Damit Forschung beschleuni­gt und Doppelglei­sigkeiten vermieden werden, hat Janssen eine Kooperatio­n mit Yale School of Medicines gestartet. Auf diese Weise werden auch anderen wissenscha­ftlichen Einrichtun­gen Daten zur Verfügung gestellt. Welchen Nutzen soll Forschung und die Entwicklun­g von Arzneimitt­eln aus Ihrer Sicht den Patienten bringen? Da hat Janssen Österreich ein klares Bild vor Augen. Unser Ziel ist es, mit den besten Wissenscha­ftern und Technologi­en die derzeitige­n Gegebenhei­ten so zu transformi­eren, dass Erkrankung­en vorgebeugt, gestoppt und im besten Fall auch geheilt werden können. Menschen sollen länger, gesünder und glückliche­r leben können.

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Wolfgang Tüchler, Geschäftsf­ührer Janssen Österreich

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