Lukrativer Nebenjob für voestalpine-Chef Eder
Ab Februar.
Voestalpine-Konzernchef Wolfgang Eder findet genug Zeit für eine neue, lukrative Nebenbeschäftigung: Der 65-Jährige zieht in den Aufsichtsrat des börsenotierten deutschen Halbleiter-Konzerns Infineon ein. Er soll dort Nachfolger des scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Mayrhuber (70) werden. Der Ex-Lufthansa-Boss, ebenfalls ein Oberösterreicher, legt bei der kommenden Hauptversammlung am 22. Februar sein Mandat als Vorsitzender zurück. Er war seit 2011 an der Spitze des Kontrollgremiums. Eder soll zunächst als einfaches Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt werden, mittelfristig aber den Vorsitz übernehmen. Bis dahin soll Eckart Sünner diese Funktion ausüben.
216.000 Euro
Laut Corporate GovernanceBericht von Infineon erhielt Mayrhuber als Aufsichtsratsvorsitzender im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung von 216.000 Euro. Die Gage setzte sich zusammen aus einer festen Vergütung von 90.000 Euro, einem Zuschlag „für besondere Funktionen“von 90.000 Euro sowie Sitzungsgeldern von 36.000 Euro. Die einfachen Aufsichtsräte verdienten bei Infineon zuletzt zwischen 100.000 und 150.000 Euro im Jahr. Bei den Aufsichtsratsgagen zählt Infineon aber nicht zu den Spitzenreitern im DAX, die Deutsche Bank etwa zahlt ihrem Aufsichtsratschef fast vier mal so viel.
Eder hatte bisher nur ein Aufsichtsratsmandat außerhalb seines eigenen Konzerns inne, nämlich bei der Oberbank. Er habe daher noch zeitlich Spielraum, heißt es bei der voestalpine. Außerdem gebe es viele Gemeinsamkeiten mit Infineon, etwa die internationale Ausrichtung, die Technologiegetriebenheit und die Weltmarktführerschaft in einzelnen Bereichen. Gemeinsam ist auch die geringe Frauenquote in den Kontrollgremien. Infineon hat auf der Kapitalseite nur zwei Aufsichtsrätinnen, die voestalpine mit Helga Nowotny bisher gar nur eine einzige. 69,81