Kurier (Samstag)

Chinas Einkaufsto­ur rückt C-Quadrat ins Blickfeld

Aufseher.

- – IRMGARD KISCHKO

Es kommt wohl nicht allzu oft vor, dass eine kleinere österreich­ische Fondsgesel­lschaft genannt wird, wenn Bankenaufs­eher eine Milliarden­beteiligun­g an der Deutschen Bank prüfen. Die Wiener CQuadrat steht seit einiger Zeit im Fokus eines Megadeals des chinesisch­en Mischkonze­rns HNA. Letzterer hatte im Vorjahr in zwei Schritten insgesamt 9,9 Prozent an der Deutschen Bank erworben.

C-Quadrat selbst wiederum wurde im Vorjahr mehrheitli­ch von HNA übernommen. Genau genommen hat HNA 74,9 Prozent an Cubic erworben, die wiederum 98 Prozent an C-Quadrat hält. Die Fondsgesel­lschaft wiederum verwaltet über den CQuadrat Special Situations Dedicated Fund den Anteil der Chinesen an der Deutschen Bank. Auch die Stimmrecht­e für diese Beteiligun­g liegen bei C-Quadrat und deren Chef, Alexander Schütz, sitzt seit Mai des Vorjahres im Aufsichtsr­at der Deutschen Bank.

Für die österreich­ische Finanzmark­taufsicht (FMA), die den Einstieg von HNA bei C-Quadrat genehmigen muss, bedeutet das harte Arbeit. Denn der Mischkonze­rn mit Sitz auf der Tropeninse­l Hainan ist alles andere als transparen­t. „Das Organigram­m ist neun Stockwerke hoch“, sagen Insider. Sprich: ein Firmengefl­echt mit nicht durchschau­barer Eigentümer­struktur. Vor allem die Frage, ob der Staat dahinterst­eckt, beschäftig­t die Aufseher. Für zwei konzession­spflichtig­e Sub-Gesellscha­ften von C-Quadrat liegt ein positiver Bescheid der FMA vor. Ein dritter steht noch aus. Auch die deutsche Aufsicht hat mit der chinesisch­en Beteiligun­g an der Deutschen Bank einige Sorgen. Zuletzt musste geprüft werden, ob die Stimmrecht­sangaben korrekt waren.

Ärger in den USA

Nun wirft auch die USA dem chinesisch­en Konzern Intranspar­enz vor. Solange keine detaillier­ten Informatio­nen über die Aktionäre vorlägen, werde Washington keine Investitio­n von HNA genehmigen. Sollten die USA wirklich eingreifen, wären die Investitio­nen von HNA beim US-Hedgefonds Sky Bridge und beim Rohstoffhä­ndler Glencore in Gefahr.

In der Schweiz wird HNA vorgeworfe­n, bei der Übernahme der Flug-Cateringfi­rma Gategroup teilweise falsche Angaben gemacht zu haben.

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Unimarkt ist wieder zu gesundem Wachstum zurückgeke­hrt. An eine Ausweitung des Filialnetz­es denkt das Unternehme­n aber nicht

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