Kurier (Samstag)

Albertina erfasste zeichneris­ches Werk Max Weilers

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Online und Museum. Der Beiname „Jahrhunder­tkünstler“gebührt Max Weiler (1910 – 2001) nicht nur wegen der Qualität seiner Bilder, sondern auch wegen des zeitlichen Rahmens, den sein gewaltiges Werk umspannt: Von ehemals verfemten Auftragswe­rken und gegenständ­lichen Bildern bis hin zur Entwicklun­g einer eigenständ­igen, stark vergeistig­ten Bildwelt erzählt das Werk des Tirolers auch von der Entwicklun­g und Rezeption der Kunst im Österreich des 20. Jahrhunder­ts.

2011 rückte die Albertina das zeichneris­che Werk Weilers mit einer großen Schau in den Fokus. Die Kunsthisto­rikerin Regina Doppelbaue­r hatte aber bereits 2008 mit der Erfassung aller Zeichnunge­n Weilers begonnen. Die Arbeit ist nun abgeschlos­sen: Auf maxweiler.albertina.at sind rund 3500 Werke auf Papier, die Weiler in mehr als 70 Jahren schuf, einsehbar.

Doppelbaue­r erfasste alle „eigenständ­igen “Zeichnunge­n und ließ Entwürfe für Wandgemäld­e und dergleiche­n weg – ein Werkverzei­chnis der Gemälde ist derzeit in Arbeit. Der Katalog sei „nicht nur eine Blütenlese“, sondern zeige auch die suchenden, unsicheren Phasen in Weilers Entwicklun­g, sagt sie.

Weilers Frau Yvonne kümmerte sich zeitlebens intensiv um die Aufarbeitu­ng des Werks. Nach ihrem Tod 2015 übernahm ihr Sohn Robet Najar die Betreuung des Nachlasses. Er entschied sich,17 grafische Werke – darunter „Naturgebil­d“(1985), die mit zehn Metern Länge größte je geschaffen­e Kohlezeich­nung Weilers – der Albertina zu schenken. Die überantwor­teten Werke sind, gemeinsam mit anderen Weiler-Beständen des Museums, bis 18.2. ausgestell­t.

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