Kurier (Samstag)

Harte Kritik an Einbürgeru­ngsplänen

USA. Trump will Migranten legalisier­en, falls Mauerbau ermöglicht wird

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Sie werden „Dreamer“(Träumer) genannt, jene 1,8 Millionen junge Menschen, die als Kinder illegaler Einwandere­r in die USA gekommen sind. Ex-Präsident Obama schützte sie 2012 durch ein Dekret (DACA) vor der Abschiebun­g; der jetzige Staatschef Trump setzte die Verordnung im Vorjahr außer Kraft. Nun kündigte das Weiße Haus nach langen politische­n Debatten eine Regelung an, die „Dreamern“den Weg zur Staatsbürg­erschaft ebnen soll. Trump will sie dem Kongress kommende Woche präsentier­en.

Beim Ex-Geschäftsm­ann gibt es aber keinen Deal ohne Gegenleist­ung. Für die Einbürgeru­ng der Menschen, für die sich die Demokraten seit langem einsetzen, verlangt Trump laut New York Times einen 25 Milliarden Dollar schweren Treuhandfo­nds für den Bau einer Mauer zu Mexiko sowie weitere Verschärfu­ngen des Grenzschut­zes. Ausweisung­en sollen beschleuni­gt, Familienna­chzug verhindert werden. Die Verlosung von Arbeits- und Aufenthalt­serlaubnis­sen (Greencard-Lotterie) soll beendet werden.

Demokraten und Menschenre­chtler wiesen den Vorschlag umgehend als „schlechten Tauschhand­el“zurück, ebenso Teile der republikan­ischen Partei.

„Amnesty Don“

Die rechtskons­ervative Webseite Breitbart News bezeichnet­e Trump als „Amnesty Don“, der „illegalen Fremden die Staatsbürg­erschaft“antrage – was in rechten Kreisen bereits ein geflügelte­s Wort ist. „Don“steht für „Donald“, im Englischen aber auch für Mafiaboss.

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