Ein undurchsichtiger
Krimi.
Der kleine Jack Ulander (Uno Elger) benimmt sich auf einmal sehr seltsam in der Schule. Er verprügelt Mitschüler und wirkt mit sich und der Umwelt unzufrieden. Niemand weiß, was mit ihm los ist. Ausgerechnet der Mord an dem Hotelkoch Ben bringt Licht ins Dunkle – und eine Lawine an Enthüllungen ins Rollen, in deren Zentrum der Bub Jack steht.
Die Episode „Der wilde Jack“ist der 24. Fall der erfolgreichen ZDF- Reihe „Der Kommissar und das Meer“mit Schauspieler Walter Sittler in der Hauptrolle. Zu sehen ist die deutsch-schwedische Produktion heute, Samstag, um 20.15 Uhr.
Spurlos
In den Fokus der Ermittlungen gerät zunächst der Hotelier David Hellgren (Linus Wahlgren), Onkel des kleinen Jack, dessen Frau Camilla (Ida Engvoll) ein Verhältnis mit dem (inzwischen toten) Koch Ben hatte. David verschwindet daraufhin spurlos. Ist es Flucht oder wurde er ebenfalls Opfer eines Verbrechens? Robert An- ders (Walter Sittler) ermittelt gewohnt unaufgeregt, eben anders. Der Nachname ist Programm. Im Vergleich zu vielen TV-Ermittlern sticht er durch seine Normalität hervor. Er hat kein Kindheitstrauma zu bewältigen, ist nicht alkoholkrank oder beziehungsgestört, er schreit seine Kollegen nicht cholerisch an und ist auch kein mürrischer Einzelgänger. Auch der nervige Adoptivvater von David, Hasse Hellgren (Dag Malmberg), bringt Anders nicht aus dem Gleichgewicht: Der ehemalige Polizist mischt sich zunehmend in die Ermittlungsarbeit ein und lenkt den Verdacht auf seinen Schwiegersohn Chris (Andréas Utterhall). Der beteuert, seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben. „Aber ein Bulle wie Sie wird das natürlich nicht glauben“, sagt er.
Der Schlüssel zum Erfolg, also zur Aufklärung des undurchsichtigen Mordfalls führt über Jack: Was weiß der Bub über den Tod des Kochs und das Verschwinden seines Onkels David?
Gestört
Regisseur Thomas Roth und Autorin Annette Hess reichern den 24. Fall des Ermittlerteams auf der schwedischen Insel Gotland mit vielen Wendungen an. Das Drehbuch wirkt zwar teilweise zu konstruiert, will einem zu viel auf einmal erzählen, aber was anfänglich noch relativ undurchschaubar ist, entwickelt sich nach und nach zum komplexen Porträt einer zutiefst gestörten Familie.