Glaskugel
Dominanz von Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bø an. Der Franzose und der Norweger machten sich in diesem Winter die Siege untereinander aus – nur Tarjei Bø konnte die Phalanx einmal sprengen. Die Österreicher laufen in diesem Winter dem ersten Podestplatz noch hinterher, konnten aber immer wieder Teilerfolge verbuchen. Es stimmt schon, man kann nicht mit einer österreichischen Biathlon-Medaille rechnen. Warum der KURIER trotzdem an eine glaubt? Weil Südkorea ein guter Boden für die heimischen Loipenjäger ist: 2009 wurde Dominik Landertinger hier in PyeongChang Weltmeister. – Langlauf Mit ihren spektakulären Auftritten bei der Tour de Ski und konstanten Platzierungen in den Top Ten hat sich Teresa Stadlober ins Rampenlicht gelaufen und wird von einigen als erste Herausforderin der Norwegerinnen gepriesen. Das zeigt, wie viel Fahrt die Karriere der 25-Jährigen zuletzt aufgenommen hat. Der KURIER-Tipp: Stadlober wird sich heute im Skiathlon (8.15 Uhr, live ORFeins) und im 30-Kilometer-Rennen am Schlusstag in Szene setzen und im Vorderfeld ins Ziel kommen, die Medaille hebt sie sich aber für die Heim-WM 2019 in Seefeld auf. – Snowboard 2014 in Sotschi hatte Peter Schröcksnadel die Brettartisten noch kritisiert, in PyeongChang wird er froh sein, dass die gescholtene Sparte Mitglied seiner ÖSVFamilie ist. Denn die Boarder werden die Medaillenbilanz aufpolieren. Es müsste schon mit dem Snowboard-Teufel zugehen, sollte Anna Gasser im Big-Air-Bewerb keine Medaille holen. Die Kärntnerin hat sogar das Zeug zum österreichischen Superstar dieser Spiele, in der Nacht auf Sonntag bestreitet sie die Slopestyle-Qualifikation (5 Uhr MEZ). Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs wäre es eine Enttäuschung, sollten nicht auch die Alpinboarder eine Medaille holen. Die KURIERPrognose: Die Boarder werden ähnlich erfolgreich abschneiden wie die Ski-Herren. – Kunstbahnrodeln Seit 1992 (Albertville) war auf die Rodler bei Olympia Verlass, und diese Erfolgsserie wird auch im anspruchsvollen Eiskanal von PyeongChang nicht reißen. Die Doppelsitzer Peter Penz und Georg Fischler waren in diesem Winter ein Muster an Konstanz und nahezu bei jedem Rennen auf dem Podest. Wenn den Routiniers nicht ein Missgeschick wie bei ihrer Olympia-Premiere vor vier Jahren passiert (Sturz auf der Fahrt zur Medaille), dann steht einer Medaille nichts im Wege. Ähnliches gilt für Doppelweltmeister Wolfgang Kindl, der schon an diesem Wochenende im Einsatz ist. – Skeleton Zwei Weltcupsiege, aber auch ein Sturz und Platzierungen jenseits der Top Ten – Janine Flock war in diesem Winter bislang eine Wundertüte. Warum der Tirolerin diesmal trotzdem die große Stunde schlägt? Weil sie bei ihren zweiten Winterspielen die Gelassenheit in Person ist und ihr die schwierige Bahn in PyeongChang liegt. – Eisschnelllauf Die Frau ist amtierende Europameisterin und hat heuer auch schon einen Weltcup gewonnen, aber das macht Vanessa Herzog noch lange nicht zu einer Mitfavoritin über die 500 Meter, geschweige zu einer Medaillenbank. Bei ihren beiden Triumphen hatten die schnellen asiatischen Sprinterinnen gefehlt, die noch eine Klasse über der Österreicherin stehen. Die KURIERPrognose: Vanessa Herzog wird definitiv ihre Olympia-Medaille gewinnen, aber noch nicht in PyeongChang. Das Plus der Tirolerin ist ihre Jugend: Mit ihren 22 Jahren ist sie mit Abstand die Jüngste in der Weltspitze.