Durch das Reden kommen die Leute zusammen – auch in Paris
Film. Spiegel Vision
Der Film stellt die Frage, wie wir zusammenleben können. Und wie wir durchs Reden die Angst nehmen. Es ist doch so: Wenn wir miteinander reden, müssen wir uns nicht mehr vor einem Fremden fürchten. Wer zuhört, braucht keine Angst haben. In demMomentschaueneroder sie ja schon über den eigenen Tellerrand hinaus. Das Reden in den Ateliers hat auch therapeutischen Charakter. Es hat etwas Heilendes, wenn man frei sprechen kann. Wenn man alleine in einem fremden Land ist und auf einmal Menschen umsich hat, die einen verstehen, das ist schön. Sind die Gesprächsteilnehmer auch außerhalb der Konversationsrunden verbunden?
Ja, klar, über das Sprachenlernen hinaus gibt es diesen fast noch wichtigeren sozialen Aspekt, dass die Leute Freundschaften knüpfen., sich treffen, manchmal sogar zusammenziehen. Es ist ja nicht einfach in so einer Riesenstadt, nette Leute kennenzulernen. Und die Pariser sind traditionell nicht sehr freundlich zu Fremden. Ich bin das als Österreicher zwar gewohnt gewesen, weil die Wiener sind auch nicht sehr freundlich gegenüber Ausländern – darum ist mir das nicht so aufgefallen. Aber ich habe diese Ressentiments der Franzosen stark bemerkt bei Menschen aus Südamerika, bei Spaniern und Italienern. Das ist auch oft im Atelier thematisiert worden, dass die unglaublich an dieser sozialen Kälte leiden. Eine öffentliche Institution wie das Centre Pompidou als Wärmestube gegen soziale Kälte?
Ja, doch. In Paris kommt ja noch dazu, dass das so eine unglaublich teure Stadt ist und die Leute gezwungen sind, auf engstem Raum zusammenzuleben. Darum gehen sie viel hinaus in den öffentlichen Raum und eben auch in Bibliotheken, umdort zu arbeiten. Zu Hause haben sie oft keinen Platz dafür. Wahrlich, die Italiener kleckern nicht, sie klotzen in noch nie dagewesenen Dimensionen. Das altehrwürdige Songfestival von Sanremo mit dem offiziellen Titel 68. Festival della canzone Italiana im Teatro Ariston wird zur Mega-Show auf fünf Hauptabendsendungen auf RAI uno „aufgepäppelt“und zelebriert. Es hat am Dienstag begonnen, heute Abend um20.30 Uhr ist das große Finale. Da die vergangenen vier Sendungen bis ca. 1 Uhr früh dauerten, wird der Sieger erst weit nach Mitternacht feststehen. Er hat zugleich die Ehre, Italien beim Eurovision Song Contest in Lissabon zu vertreten.
Die Produktionskosten für diese Show betragen Millionen Euro (!) und sind bereits durch Werbeeinnahmen gedeckt. Zudem kann sich RAI uno über einen satten Gewinn freuen. Vergleich: Der ORF hat zuletzt für eine Auswahlsendung zum Song Contest rund 800.000 Euro ausgegeben.
Allein die drei Moderatoren kassieren laut Radio Monte Carlo zusammen 1,3 Millionen als Honorar, davon Michelle Hunziker 400.000 Euro. Stargäste wie Sting und