„Sofortiger Friedensschluss ist nicht realistisch“
Nordkorea-Experte.
Die Wende im USA-Nordkorea-Konflikt hat auch den renommierten Experten Rüdiger Frank überrascht. Der KURIER sprach mit ihm über ... ... die diplomatischen Fähigkeiten Donald Trumps Unter ihm sind beide Extreme möglich, wie man in letzter Zeit gesehen hat – in diesem Fall geht es ins Positive. Ich habe schon früher gesagt, dass man ihm einen Krieg mit Nordkorea zutrauen kann. Oder auch einen Friedensschluss. ... den überraschenden Richtungswechsel Pjöngjangs Das ist für mich kein Richtungswechsel, Angebote zu Friedensgesprächen gab es schon sehr oft. Nordkorea hat schon immer gesagt, dass es bereit sei, sein Arsenal abzubauen. Allerdings halte ich einen so- fortigen Friedensschluss für nicht annähernd realistisch. ... die Rolle der Sanktionen bei der Annäherung Sie waren sicherlich schmerzhaft für die nordkoreanische Wirtschaft, aber nicht ausschlaggebend für das Angebot Kims. Allerdings wurde das Trump mit Sicherheit so verkauft. Dadurch, dass er sich geehrt fühlt, wenn er hört, dass seine Sanktionen der Grund für das Gesprächsangebot waren, dürfte er deutlich milder gestimmt sein. ... die Optionen Nordkoreas Zuerst wird Kim Jong-un verlan- gen, Nordkorea als Atommacht anzuerkennen. Erst dann könnte das Atomwaffenarsenal abgebaut werden. Außerdem wird ein Friedensvertrag des Korea-Krieges nötig sein, dabei wird Pjöngjang saftige Reparationszahlungen verlangen. Ebenso müssten die Sanktionen der UNO und der USA gestrichen werden. ... die Rolle Südkoreas Es war brillant von Präsident Moon, die Initiative zu ergreifen und zwischen den USA und Nordkorea zu vermitteln.