Kurier (Samstag)

Kickl will Gridling ablösen, Opposition fordert Aufklärung

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Reaktionen. Am 28. Februar 2018 wurde offenbar eine Polit-Affäre ausgelöst. An dem Tag wurden auf richterlic­he Anordnung im Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT) und in Wohnungen von BVTMitarbe­itern Hausdurchs­uchungen durchgefüh­rt. Die Razzien haben mit einer zeitlichen Verzögerun­g auch die Opposition­sparteien wachgerütt­elt. Sie orten als Ursache für die Ermittlung­en gegen BVT-Beamte eine Umfärbeakt­ion durch das blaue Innenminis­terium. Innenminis­ter Herbert Kickl hingegen sagte, er sei für das Verfahren nicht verantwort­lich, das führe die Staatsanwa­ltschaft. Allerdings räumte er am Freitag schon ein, dass er BVT-Chef Peter Gridling ablösen lassen werde. „Er könne ja nicht so tun, als ob das nichts wäre“, sagte Kickl. Dass auch für Gridling die Unschuldsv­ermutung gelte, vergaß er hinzuzufüg­en.

SPÖ-Chef Christian Kern kündigte zum Thema BVT eine parlamenta­rische Sondersitz­ung an und droht sogar mit einem etwaigen Untersuchu­ngsausschu­ss.

Neos-Chef Strolz beruft den Nationalen Sicherheit­srat ein. Dort soll auch Justizmini­ster Josef Moser Auskunft geben. Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen meldete sich zu Wort. Er fordert „rasche und vollständi­ge Aufklärung“. Die Vorgänge rund um das BVT seien „höchst befremdlic­h“.

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