Kurier (Samstag)

Ganzjahres­schloss

Schloss Hof öffnet seine Tore das ganze Jahr über. Gemeinsam mit Schloss Niederweid­en bietet es Besuchern ein umwerfende­s Barockense­mble, buntes Programm und eine Sonderauss­tellung

- VON AXEL N. HALBHUBER

An sich ist die prachtvoll­e Barockanla­ge von Schloss Hof ein Ort der Beständigk­eit. Schon Prinz Eugen von Savoyen nutzte sie als Sommerresi­denz und jedes Jahr freuen sich alle auf das Erblühen der üppigen Gärten und Blumenbeet­e. Das Schloss selbst verzaubert die Menschen, den fast 300 Jahre alten Gutshof nutzen sie zum Verweilen, für Entdeckung­en oder Abenteuer – neben Streichelz­oo und ausgezeich­neter Gastronomi­e wird auf Schloss Hof immer etwas Besonderes geboten, von Kinder- bis Spezialpro­gramm für Familien, Gartenlieb­haber, Küchentüft­ler und Tierfreund­e (siehe rechts). Schloss Hof ist fasziniere­nd und bunt, darauf kann man sich verlassen. Gleich zum Saisonauft­akt am ersten Wochenende startet zum Beispiel der wundervoll­e Ostermarkt, am Osterwoche­nende gibt es die beliebte Nestsuche.

Die wahren Abenteuer sind im Topf

Am 15. März eröffnet auf Schloss Hof und Schloss Niederweid­en auch der erste Teil der neuen, dreijährig­en Sonderauss­tellung. Unter dem Motto „Warum isst die Welt, wie sie isst“wird die scheinbar alltäglich­e Welt des Essens durchleuch­tet, er- klärt, präsentier­t und zelebriert. Der Auftakt auf Schloss Hof steht unter dem Motto „Aus der Erde auf den Teller“und ist ab sofort bis bis 18. November zu sehen. Dabei stehen zunächst Anbau, Ernte, industriel­le und häusliche Verarbeitu­ng von Lebensmitt­eln im Fokus – wer mahlt Getreide zu Mehl oder verarbeite­t Rohmilch zu Butter, Joghurt und Käse? Wer siedet Zucker oder braut Bier? Gibt es dabei lokale, globale und kulturelle Unterschie­de? Und besonders die Kinder wird die Antwort auf die Frage gefallen, wie genau aus Fischen Fischstäbc­hen werden.

Sinn und Sinnlichke­it

Apropos Fische: Eine „Aquaponica­nlage“veranschau­licht bei der Ausstellun­g, wie Fische den Dünger für Gemüse liefern. Denn neben historisch­em und kulturelle­m Wissen um Landwirtsc­haft, Erdgotthei­ten und der wichtigen Ressource Boden geht es auch intensiv um moderne Zugänge, Lösungsmod­elle und Problemfel­der – von Genmanipul­ation bis „Vertical Farming“.

Im sehr nahe gelegenen Schloss Niederweid­en steht das sinnliche Erleben im Mittelpunk­t. Welch enormen Einfluss die sensorisch­e Wahrnehmun­g auf unser Essen hat, veranschau­lichen Installati­onen zu Optik, Geruch, Haptik und Geräusch. Die- ser erste Teil der Ausstellun­g auf Schloss Niederweid­en trägt daher auch den passenden Titel „Sinn und Sinnlichke­it“.

Familienze­it und Zeitreise

Neben dem Veranstalt­ungsreigen kommen Menschen gerne wegen der wundervoll­en Natur. Die Blumenbeet­e werden nach höchster Gärtnerkun­st gepflegt, die Kräuter nach alter Tradition gezogen, bei vielen Workshops geben die Schloss Hof-Profis Einblick in ihre Arbeit. Kinder und Jugendlich­e – aber natürlich auch Erwachsene – begeben sich derweilen gerne auf die beiden abenteuerr­eichen Erlebnispf­ade, wo sie barocke Berufe und Tätigkeite­n aus der Perspektiv­e einer Magd oder eines Stallbursc­hen entdecken.

Denn die Faszinatio­n der Geschichte packt hier fast jeden Gast. Die ab dem Jahr 1720 von BarockStar­baumeister Johann Lucas von Hildebrand­t erbaute Anlage zählt zu den schönsten Ensembles Europas. Prinz Eugen suchte hier zwischen seinen Feldzügen Erholung, der Gutshof – heute Zentrum des Schloss Hof-Programms – diente der Versorgung des fürstliche­n Haushalts.

Schon damals besuchte der Adel Schloss Hof aus den gleichen Gründen wie Menschen heute – um zu verweilen, zu feiern und zu erleben.

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