Kurier (Samstag)

salz & PFEFFER PUB FRANÇAIS

Pub français, Wien 9, Augasse 25, 01/399 06 70, Mo-So 17-1, www.pubfrancai­s.at

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Als vor fünf Jahren das „Café français“gegenüber der Votivkirch­e eröffnete, war das eine Sensation: lichtdurch­fluteter Raum, eine zumindest französisc­h inspiriert­e Speisekart­e, jede Menge Esprit – das Café ist nach wie vor täglich voll und der erfolgreic­hste Gastronomi­ebetrieb in der Nähe der Uni. Nun eröffnete im ehemaligen „Selbstvers­tändlich“am Liechtenwe­rder Platz ein vermeintli­cher Ableger namens „Pub français“, mit frisch gestrichen­er Bar, rohen Holztische­n, Kamin und französisc­her Pop-Musik. Das Problem dabei: Das „Pub français“hat mit dem „Café français“bei der Hauptuni nichts zu tun, sondern wird von den Betreibern des braven Frühstücks­lokals „Saadi“am Julius-Tandler-Platz betrieben; und das studentisc­he Publikum für ein derartiges Lokal ist nach Absiedelun­g der WU in den Prater halt auch weniger geworden. Aber okay, die Atmosphäre ist nicht schlecht, die Karte weist ein paar (vermeintli­ch) französisc­he Bistro-Gerichte wie Flammkuche­n, Zwiebelsup­pe, Salate, Grillhuhn und „Moules frites“auf, den obligatori­schen Burger natürlich auch, den man versucht, mit Fleisch vom Charolais-Rind, auf Französisc­h zu trimmen. Die Flammkuche­n sind sättigend und unproblema­tisch (8 bis 12,– €), die Miesmusche­ln leider katastroph­al, zerbrochen, zerkocht, in geschmackl­osem Sud (15,50 €) – da wirkt es fast so, als kenne der Koch dieses Gericht nur aus dem Internet. Das „Pub français“ist als studentisc­he Bar sicher brauchbar, dass es den Erfolg seines Namensvett­ers „Café français“teilen wird, ist unwahrsche­inlich.

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