Die Überflieger
Erfolgsformel Salzburg. Junge Talente statt alter Stars – die teuerste Mannschaft Österreichs fordert Fußball-Europa heraus
„Man sieht sich im Leben immer zwei Mal!“Ein Sprichwort, das in dieser Saison auch auf Salzburg und Olympique Marseille zutrifft. Nach den beiden Spielen in der Gruppenphase steht das Sensationsteam der französischen Spitzenmannschaft im Halbfinale der Europa League erneut gegenüber.
Die Franzosen haben am 26. April zuerst Heimrecht, das Rückspiel findet dann am 3. Mai in der Red Bull Arena statt – ein gutes Omen, denn die Salzburger haben wie schon gegen Real Sociedad, Dortmund und Lazio Rom im entscheidenden Rückspiel Heimvorteil.
Gegen die Franzosen haben die Salzburger im Herbst positive Erfahrungen gemacht. Salzburg gewann im zweiten Gruppenspiel zu Hause durch ein Tor von Munas Dabbur mit 1:0. Im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gab es dann in Südfrankreich ein torloses Remis.
Marseille ist jetzt aber sicher stärker als noch im Herbst. Dass wissen natürlich auch die Salzburger.
„Wenn man Marseille die letzten Wochen verfolgt hat, ist es ein anderes Marseille als in der Gruppenphase. Im Semifinale warten aber nur noch schwere Gegner. Wir werden es genießen, wollen aber natürlich ins Finale“, sagt Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund über die neuerlichen Duelle.
„Olympique war ein unguter Gegner. Sie haben Einzelspieler mit besonderer Qualität, die im Laufe der Saison immer besser geworden sind. Es ist ein anderer Gegner als im Herbst. Aber auch wir haben uns weiterentwickelt und sind besser geworden“, betont auch Stefan Lainer, der beim 4:1 gegen Lazio am Donnerstag das letzte Tor erzielt hat.
Der Hauptgrund, warum es beim beliebtesten Verein Frankreichs besser läuft als noch im Herbst, ist Dimitri Payet. Der Spielmacher hat mittlerweile wieder seine Form von der Heim-EM 2016 gefunden.
Im Herbst hatte der 31-Jährige immer wieder muskuläre Probleme. Mittlerweile ist der Kapitän von Olympique fit. In den vergangenen vier Europa-LeagueSpielen erzielte Payet drei Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. „Er bringt eine ganz neue Qualität in die Mannschaft, auf die wir uns einstellen werden müssen“, sagt Salzburg-Trainer Rose über den Freistoßspezialisten.
Der Deutsche kann dem Wiedersehen mit den Franzosen Positives abgewinnen: „Ich finde es spannend, wir kennen Marseille, haben damals mithalten können.“
Leipzig-Bezwinger
Dank der Franzosen ist übrigens ein Red-Bull-Duell unmöglich geworden. Olympique machte im ViertelfinalRückspiel gegen RB Leipzig trotz eines schnellen Gegentores das 0:1 aus dem Hinspiel wett und stieg dank eines 5:2-Heimsieges auf. Dem Ex-Salzburger Ilsanker passierte zunächst ein Eigentor zum 1:1. Die weiteren Treffer erzielten Sarr, Thauvin, Payet und Sakai. KURIER-Prognose 50:50 %