Kurier (Samstag)

Mindestpen­sion: Strache lässt sich feiern

1200 Euro nach 40 Jahren. Erhöhung noch nicht fixiert bzw. schon von Rot-Schwarz umgesetzt

- – MICHAEL BACHNER

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache macht sich dieser Tage einmal mehr für eine Mindestpen­sion von 1200 Euro nach 40 Beitragsja­hren stark. Das ist eine alte FPÖ-Forderung, die nun auch die SPÖ übernommen hat.

Mehrere Probleme gibt es dabei: Im Regierungs­programm steht die neue Mindestpen­sion schon – aber ohne ein Umsetzungs­datum. Und: Derzeit beträgt die Mindestpen­sion für alleinsteh­ende Pensionist­en nur 910 Euro (1363 Euro für Ehepaare) – aber sie wird wenigstens unabhängig von der Anzahl der Beitragsja­hre ausbezahlt.

Strache will nun die Erhöhung auf 1200 Euro nach 40 Jahren im Jahr 2019 haben, in der ÖVP ist hingegen öfters von 2020 die Rede. Die politische­n Gespräche wurden zwar bereits aufgenomme­n, Ergebnis gibt es aber keines.

Dennoch jubeln die Blauen bereits. Im FPÖ-TV heißt es plakativ: „Österreich­ische Senioren bedanken sich bei Heinz-Christian Strache!“

Dass alle Senioren in diesen sehr frühen Jubel mit einstimmen, kann getrost bezweifelt werden. Speziell Frauen kommen wegen der Kindererzi­ehungszeit­en sehr selten auf 40 echte Beitragsja­hre (über der Geringfügi­gkeitsgren­ze) für die Pension.

Auch für dieses Problem hat Strache allerdings schon (s)eine Idee präsentier­t. Der FPÖ-Chef spricht sich für ein abgestufte­s Modell aus: Nach 30 Jahren (nicht erst nach 40) solle es künftig eine Mindestpen­sion von wenigstens 1000 Euro geben.

Auch darüber dürften sich viele Senioren freuen – allerdings genau genommen schon seit Jahresbegi­nn 2017. Denn die Variante für 30 Beitragsja­hre wurde bereits von Rot-Schwarz beschlosse­n. Nach der jüngsten Pensionsan­hebung um 2,2 Prozent beträgt diese „erhöhte Mindestpen­sion“nach 30 Beitragsja­hren aktuell 1022 Euro.

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