Mordauftrag: Anwalt bleibt in Haft
Komplott. Der Wiener Rechtsanwalt, der während eines gegen ihn anhängigen Betrugsverfahrens um angeblich gefälschte Testamente einen Mordauftrag vergeben haben soll, bleibt in U-Haft. Ungewöhnlich erscheint, dass das Ermittlungsverfahren wegen versuchter Bestimmung zum Mord ausgerechnet von jener Staatsanwältin geleitet wird, die einer Zeugenaussage zufolge auf Geheiß des Anwalts ebenfalls „verschwinden“sollte.
Aus den Angaben des Zeugen (ein bulgarischer Automechaniker), der den Rechtsanwalt mit seinen belastenden Angaben hinter Gitter gebracht und dabei die Staatsanwältin erwähnte, dürfte sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft Wien aber ergeben, dass die Anklägerin nicht Zielscheibe des Mordkomplotts war.
Dieses galt einem pensionierten Mitarbeiter der Wiener Müllabfuhr bzw. dessen Tochter. Der ehemalige MA 48-Bedienstete hatte den Anwalt in dessen Betrugsverfahren belastet. Der Automechaniker sollte seinen Angaben nach diesen Zeugen im Auftrag des Anwalts überfahren bzw. dessen Tochter entführen. Auch die Staatsanwältin, die der mehrfach vorbestrafte Bulgare namentlich nannte, möge „verschwinden“.
Laut dem Verteidiger des inhaftierten Anwalts, Rudolf Mayer, werde der Anwalt von dem Bulgaren aus Rache zu Unrecht belastet.