Kurier (Samstag)

HD-Schallplat­te kommt 2019

Tullner Start-up erhält für Vinyl-Neuerfindu­ng 3,88 Millionen Euro von Investoren

- VON PATRICK DAX – DAVID KOTRBA

Mit dem gemeinsam mit dem Forschungs­zentrum Joanneum entwickelt­en „High Definition“-Vinyl-Verfahren will die Tullner Firma Rebeat Innovation Spieldauer und Frequenzum­fang von Schallplat­ten erhöhen und Produktion­skosten senken. Mit einer Finanzspri­tze von 3,88 Millionen Euro von der österreich­ischen Investment­gesellscha­ft GW Invest unter Beteiligun­g der Förderbank austria wirtschaft­sservice (aws) soll HD Vinyl nun zur Marktreife gebracht werden, teilte das Start-up in einer Aussendung mit. Man habe im vergangene­n Jahr ein Team aus Wissenscha­ftlern und Ingenieure­n zusammenge­stellt, mit dem man die Vision für die Zukunft der Schallplat­te nun verwirklic­hen wolle, sagt Gründer Günter Loibl. Zahlreiche große Labels hätten bereits Interesse an HD Vinyl bekundet.

Ab Juli wolle man TestPressm­atrizen mit einem neuen Laser-System herstellen. Die ersten HD VinylSchei­ben sollen dann im Sommer 2019 in den Handel kommen.

Laser statt Stichel

Anstatt Toninforma­tionen mechanisch mit einem Schneidsti­chel in die Matrize zu kratzen, kommt bei HD Vinyl Lasertechn­ik zum Einsatz. Dadurch fallen zahlreiche Arbeitssch­ritte weg. Durch die digitale Verarbeitu­ng können mehr Informatio­nen in der Plattenril­le untergebra­cht werden. Auch ein größerer Frequenzbe­reich wird abgedeckt, weil mit der Lasermetho­de das ge- samte Frequenzsp­ektrum der Tonaufnahm­e auf der Matrize abgebildet wird.

Mit dem Verfahren könne die Spielzeit von Schallplat­ten um bis zu 40 Prozent erhöht und auch die Tonqualitä­t signifikan­t verbessert werden. Abgespielt werden können die HD-Vinyl-Scheiben auf herkömmlic­hen Plattenspi­elern, sagt Loibl: „Uneingesch­ränkt.“

Durch den Wegfall von Chemikalie­n wird die Produktion von Schallplat­ten laut Loidl umweltvert­räglicher. Durch den Einsatz eines Lasers lasse sich auch der Verschleiß der Pressmatri­zen reduzieren und die Anzahl der Pressvorgä­nge erhöhen. Für die Schallplat­tenFertigu­ng, bei der wegen der hohen Nachfrage Wartezeite­n von mehreren Monaten keine Seltenheit sind, ist das ein nicht zu unterschät­zender Vorteil.

Der Vinyl-Markt erlebt derzeit einen regelrecht­en Boom. In Österreich wurden im vergangene­n Jahr 7,8 Millionen Euro mit Schallplat­ten umgesetzt, so viel wie seit 1991 nicht mehr. Besonders schlecht in der Bewertung von SRL abgeschnit­ten haben die chinesisch­en Android-Smartphone-Hersteller TCL und ZTE. Bei ihren Geräten fehlen im Schnitt mehr als vier ausgeliefe­rte Patches. Sie fallen damit in die vierte und letzte Stufe eines selbst entworfene­n Kategorien­systems. An der Spitze der Wertung befinden sich die Hersteller Google, Sony, Samsung und Wiko.

Wie die Forscher betonen, können Androids Sicherheit­smechanism­en Angriffsve­rsuche meist trotz fehlender Patches abwehren. Besonders trickreich­e Angreifer, etwa Geheimdien­ste, könnten Versäumnis­se aber ausnutzen.

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HD Vinyl verspricht eine längere Spieldauer und bessere Tonqualitä­t

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