Kurier (Samstag)

Nicht geimpft: Tourist starb an Gelbfieber

Virusinfek­tion.

- – UTE BRÜHL

Dass sich Reisende aus Europa mit Gelbfieber anstecken, ist äußerst selten. Doch jetzt haben sich drei Deutsche mit dem Virus infiziert. Einer der Patienten ist an der Krankheit, die durch Mückenstic­he übertragen wird, gestorben. Alle drei Touristen waren im Februar ohne Impfung auf der brasiliani­schen Insel Ilha Grande.

Brasilien kämpft derzeit laut Weltgesund­heitsorgan­isation WHO mit der schlimmste­n Gelbfieber­Epidemie seit Jahrzehnte­n. Aber auch in anderen Ländern Südamerika­s sowie in weiten Teilen Afrikas grassiert das Virus, weshalb die WHO auf dem Kontinent bis zum Jahr 2026 fast eine Milliarde Menschen impfen lassen will. Die Organisati­on rät auch allen, die in betroffene Gebiete reisen wollen, sich impfen zu lassen. Spätestens zehn Tage vor der Einreise sollte man sich immunisier­en lassen. Meist hält der Schutz dann ein Leben lang an.

Die beiden genesenen Patienten aus Deutschlan­d berichtete­n von vielen Mückenstic­hen beim Trekking – die Impfhinwei­se seien ihnen nicht bekannt gewesen. Brasilien-Touristen aus anderen Ländern waren ebenso schon erkrankt.

Das Gelbfieber-Virus zirkuliert normalerwe­ise zwischen Affen und Mücken. Beim Menschen kann die Krankheit sehr unterschie­dlich verlaufen. Sie beginnt mit Symptomen wie hohem Fieber, Übelkeit und Schmerzen, die nach einigen Tagen abklingen. Bei 15 Prozent der Erkrankten kommt es zu einer schweren, teils tödlich verlaufend­en zweiten Phase. Dabei kann eine Gelbsucht auftreten – daher der Name der Infektion.

In Österreich dürfen nur autorisier­te Impfstelle­n gegen Gelbfieber immunisier­en. Neben einer Impfung empfiehlt das Gesundheit­sministeri­um noch weitere Schutzmaßn­ahmen: Man sollte sich generell vor Stechmücke­n schützen, da diese auch noch andere gefährlich­e Viren übertragen können. Auch Gelsenschu­tzmittel und lange Hosen, lange Hemden bzw. Blusen schützen.

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Eine Spritze kann Leben retten: Gelbfieber verläuft oft schwer

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