1500-Euro-Pass Flüchtlinge verkaufen Identität im Internet
Schwunghafter Handel mit Austro-Papieren findet auf nichtöffentlichen Kanälen statt
Anerkannte Asylwerber, die in ihr Heimatland zurückkehren, bieten in geschlossenen Facebook-Gruppen zum Teil um 1000 und mehr Euro ihre Dokumente an. Käufer sind zumeist Flüchtlinge, die unter falscher Identität nach Europa einreisen wollen. Diese Praxis ist nach Hinweisen aus Deutschland jetzt auch Österreichs Polizei bekannt. Eine KURIER-Recherche zeigt, wie sehr das Geschäft im EU-Raum f loriert, wie viel für die offiziellen Dokumente verlangt und wie in Österreich mit den Papieren gehandelt wird.
In Deutschland sind vergangenes Jahr 554 solcher Anzeigen erstattet worden, weil Flüchtlinge mit Reisedokumenten anderer einreisten. Im Vergleich zum Jahr davor gab es bei den Anzeigen einen Anstieg von über 22 Prozent. 100 der sichergestellten Dokumente stammten aus Deutschland, 99 aus Italien und 52 aus Frankreich. Weiters wurden die Asylwerber mit Papieren aus Schweden, Griechenland und Belgien erwischt. In einigen Fällen in Deutschland sollen sich unter den Einreisenden auch Terrorverdächtige befunden haben. Dabei soll es sich vorwiegend um Syrer und Iraker handeln, die vermutlich terroristischen Organisationen angehört hatten.