Zug rollte 32 Kilometer: Geisterwaggons entgleisten
Oberösterreich. Bei Verschubarbeiten im Bahnhof Friedburg-Lengau im Bezirk Braunau sind Freitag gegen 4 Uhr Früh vier Güterwaggons auf die Mattigtalbahn „entrollt“. Ein Mitarbeiter soll einen Hemmschuh nicht gesetzt haben.
Die Waggons donnerten 20 Minuten mit rund 75 km/h herrenlos durch das halbe Innviertel. Bei St. Peter am Hart vor Braunau entgleisten sie in einer Linkskurve. Verletzt wurde niemand. In einem Alarmeinsatz versuchten ÖBB-Mitarbeiter und Polizisten entlang der Strecke 19 technisch gesicherte und an die 30 nur mit Stopptafeln gesicherte Bahnübergänge abzusichern, sag- te ÖBB-Sprecher Karl Leitner. Die mit Papierrollen beladenen Güterwaggons sollen 350 Tonnen schwer gewesen sein. Der entstandene Sachschaden dürfte mehrere 100.000 Euro betragen. Die Mattigtalbahn bleibt bis kommenden Mittwoch gesperrt.
Bei den ÖBB setzt sich die Serie der Geisterzugunfälle fort: Im Oktober 2016 gab es in Wieselburg, NÖ, zwölf Verletzte, einen Monat später in Wien-Penzing 20 Verletzte. Im März 2017 kamen in Bad Vöslau, NÖ, 19 Waggons ins Rollen. Im Oktober 2017 war auf der Strecke Wels-Passau ein leerer Personenzug „entkommen“und musste nach 20 km per Kollision gestoppt werden.