Überlastung: AKH-Ambulanzen schicken Patienten fort
Engpässe. Die Drosselung der Ambulanzversorgung betrifft neben der Klinik für Frauenheilkunde auch die Klinik für Notfallmedizin sowie jene für Augenheilkunde und Optometrie. Das teilte das Wiener AKH am Freitag mit. Das Spital verwies auf den Zielsteuerungsvertrag aus dem Jahr 2016, in dem dieses Vorgehen vereinbart worden sei.
In dem Vertrag, der von Vertretern des Bundes und der Stadt unterzeichnet wurde, sei festgehalten worden, dass bis zum Jahr 2024 der Versorgungsanteil des AKH Wien am Gesamtanteil der Versorgung der Spitäler des Krankenanstaltenverbunds für den ambulanten Bereich bedarfsgerecht abgesenkt wird, hieß es.
In einzelnen Fächern würden Patienten, die „die Hochspezialisierung einer Universitätsklinik“nicht benötigen, an niedergelassene Fachärzte verwiesen. Zur Entlastung der Ambulanzen wurde im November 2016 die Allgemeinmedizinische Akutordination eröffnet, die vom Ärztefunkdienst mit niedergelassenen Allgemeinmedizinern betrieben wird.
Nur Notfälle
Wie berichtet, hatte Peter Husslein, Primar der Frauenheilkunde am Wiener AKH, angekündigt, nur noch Notfall-Patientinnen zu behandeln. „Patienten werden aus dem niedergelassenen Bereich, wo sie eigentlich gut betreut werden könnten, in den Spitalsbereich gedrängt, wo sie in Wirklichkeit teuer sind und ineffizient versorgt werden.“
Man schicke jetzt seitens des AKH nun die Menschen wieder dorthin, wo sie eigentlich besser aufgehoben wären. Seine alleinige Idee sei das aber nicht gewesen. „Das Managementboard des AKH hat uns und alle anderen Universitätskliniken aufgefordert, die Anzahl der ambulanten Kontakte im AKH zu reduzieren“, sagt der Mediziner.