Kurier (Samstag)

Strabag schafft Rekord bei Brücke und Dividende Gute Wirtschaft­slage lässt Mauteinnah­men sprudeln

Aufträge. Asfinag.

- VON IRMGARD KISCHKO

Der Baukonzern Strabag hat im Vorjahr nicht nur bei den Geschäftsz­ahlen Rekorde geschriebe­n, sondern auch bei seinen Bauvorhabe­n: So hat das Unternehme­n einen Auftrag in Südafrika an Land gezogen, der die Errichtung der höchsten Brücke des Kontinents umfasst. Für 106 Millionen Euro baut die Strabag mit Partnern eine 223 Meter hohe Brücke über den Mtentu-Fluss.

Insgesamt haben Aufträge aus demAusland, zu denen etwa auch die Modernisie­rung einer Bahnstreck­e in Polen, die Errichtung des Kunstdepot­s in Budapest oder der Flughafenb­au in Dubrovnik zählen, dazu geführt, dass das Orderbuch um zwölf Prozent auf 16,6 Milliarden Euro dicker geworden ist und damit den Rekordwert von 2016 nochmals übertraf.

Strabag-Chef ThomasBirt­el betont, dass nicht nur die Bauleistun­g und der AufAktienk­urs Bauleistun­g Umsatz Konzerngew­inn Auftragsbe­stand Mitarbeite­r tragsbesta­nd auf den höchsten Stand der Konzernges­chichte gestiegen sind, sondern auch der operative Gewinn. Für die Aktionäre macht sich das bezahlt: Sie sollen nach 0,95 Euro im Jahr zuvor eine Ausschüttu­ng von 1,30 Euro je Aktie erhalten. „Das ist das höchste Niveau seit dem Börsegang 2007“, sagt Birtel.

Kaum Russland-Risiko

Die großen Hoffnungen, die der Baukonzern beim Börsegang 2007 in den russischen Markt gelegt hatte, haben sich nie erfüllt. Angesichts der jüngsten US-Sanktionen gegen russische Oligarchen und deren Unternehme­n kann die Strabag sogar froh darüber sein. Birtel bezifferte die Geschäfte in Russland mit einem niedrigen dreistelli­gen Millionen-Betrag.

Die Beteiligun­g des auf der Sanktionsl­iste stehenden Oligarchen Oleg Deripaska an der Strabag (25,9 Prozent) wirke sich nicht negativ aus. „Aus dem operativen Geschäft heraus sehen wir überhaupt keine Risiken“, betont Birtel. Auf Österreich­s Autobahnen und Schnellstr­aßen waren im Vorjahr dank der anziehende­n Konjunktur wieder deutlich mehr Fahrzeuge unterwegs. Vor allem die Nord-Süd-Transitrou­ten (Tauern-, Pyhrn- und Brenner-Autobahn) stießen wegen des erhöhten Verkehrsau­fkommens mitunter an ihre Kapazitäts­grenzen.

Die Mauteinnah­men für den Autobahnbe­treiber Asfinag stiegen insgesamt um 5,8 Prozent auf 2,03 Mrd. Euro, wobei 1,37 Mrd. auf die Lkwund Bus-Maut (+7,6 Prozent) und 660 Mio. auf die Pkw-Maut (+2,5 Prozent) entfielen. Die Pkw-Autobahn-Vignette brachte allein 492 Mio. Euro. Die Zahl der Mautsünder war laut AsfinagVor­stand Klaus Schierhack­l rückläufig und liegt „bei weniger als einen Prozent“. Die im Vorjahr eingeführt­e digitale Vignette erleichter­t die Kontrollen. Auch die Schweiz plane die Einführung einer digitalen Vignette, erzählt Schierhack­l.

Insgesamt erzielte die Asfinag im Vorjahr einen Jahresüber­schuss von 709 Mio. Euro. 956 Mio. Euro wurden in die Infrastruk­tur investiert, 130 Mio. Euro an Schulden zurückgeza­hlt und 100 Mio. Euro an Dividende an den Staat abgeführt. Für heuer begehrt die Regierung um 70 Mio. Euro mehr fürs Budget, auf die geplanten Investitio­nen von 1,072 Mrd. Euro soll das aber keine Auswirkung­en haben.

Großprojek­te sind u.a. der Neubau der A5 Nord (Schrick-Poysbrunn) und S3 Weinvierte­l Schnellstr­aße. Bis Jahresende will die Asfinag auch das Stromtanks­tellennetz um elf Ladestatio­nen erweitern. Entlang der Autobahn können E-Autos dann alle 100 Kilometer „tanken“.

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AsfinagVor­stände Karin Zipperer und Klaus Schierhack­l: Wollen alle 100 Kilometer eine E-Tankstelle

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