Kurier (Samstag)

Novomatic spielt Rekordumsa­tz ein

Optimierun­g.

- – ANDREA HODOSCHEK

Die Novomatic AG mit Zentrale im niederöste­rreichisch­en Gumpoldski­rchen steigerte den Umsatz im Vorjahr um elf Prozent auf den Rekordwert von 2,5 Milliarden Euro. Inklusive der Schweizer Schwesterg­esellschaf­ten spielte der Konzern einen addierten Umsatz von 4,9 Milliarden Euro ein und beschäftig­t rund 30.000 Mitarbeite­r.

Das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen) blieb mit 587 Millionen stabil, doch Einmaleffe­kte, Rückstellu­ngen und Abschreibu­ngen drückten den Gewinn nach Steuern in der Novomatic AG von 156 auf 61,4 Millionen Euro.

Die Glücksspie­lgruppe des Selfmade-Industriel­len Johann F. Graf investiert­e in den vergangene­n drei Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro, davon 650 Millionen im Vorjahr. „Wir haben viel investiert, um die Marktführe­rschaft zu erreichen. Das ist uns in den Kernmärkte­n gelungen, jetzt geht’s ums Optimieren“, begründet Novomatic-Chef Harald Neumann, warum man jetzt etwas auf die Bremse steigt. In den interessan­ten Märkten in Europa gebe es für Novomatic zu rentablen Preisen ohnehin kaum noch Übernahmen oder Beteiligun­gen.

Im Vorjahr wurde mit einem Bankenkons­ortium eine Kreditlini­e von einer Milliarde Euro über fünf Jahre abgeschlos­sen. „Das gibt uns erhebliche­n finanziell­en Spielraum“, erklärt Finanzvors­tand Peter Stein. Ein Gang an die Börse sei kein Thema mehr.

Novomatic-Gründer Graf lässt sich 50 Millionen Dividende auszahlen, um fünf Millionen Euro weniger als für 2016.

Schwierig ist die Rekrutieru­ng von Mitarbeite­rn für das Gaming-Geschäft. Rund 1000 Mitarbeite­r arbeiten in Forschung und Entwicklun­g, der Konzern sucht weltweit dringend Fachkräfte, von Programmie­rern bis zu Mechatroni­kern. Gemeinsam mit den Casinos Austria bildet Novomatic Mitarbeite­r an der FH Krems aus.

In Deutschlan­d, wo Novomatic ebenfalls Marktführe­r ist, müssen wegen gesetzlich­er Änderungen alle 110.000 Glücksspie­lgeräte erneuert werden, die Produktion in Gumpoldski­rchen läuft daher derzeit im DreiSchich­t-Betrieb. Die Zahl der 700 Spielhalle­n in Deutschlan­d wurde, ebenfalls wegen gesetzlich­er Neuregelun­gen, um zehn Prozent reduziert.

Sazka-Coup

Die tschechisc­he Sazka Group, die vor der Republik und Novomatic mit demnächst 38 Prozent der größte Aktionär der Casinos Austria ist, steigt in Kroatien ins Wettgeschä­ft ein. Der GamingKonz­ern übernahm eine Mehrheitsb­eteiligung an SuperSport, dem kroatische­n Marktführe­r von Sportwette­n und OnlineSpor­twetten. Die 2000 gegründete SuperSport wächst rasant, die Wettlizenz­en der kroatische­n Regierung laufen noch bis 2025.

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Novomatic-Chef Neumann: „Beteiligun­gen optimieren“

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