Kurier (Samstag)

U-Kommission zum Krankenhau­s nord startet

Gemeindera­t.

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Die Untersuchu­ngskommiss­ion zum Krankenhau­s Nord ist auf Schiene: Am Freitag hat die rot-grüne Stadtregie­rung die U-Kommission offiziell im Gemeindera­t eingesetzt. Gerechnet wird damit, dass das Untersuchu­ngsgremium noch vor dem Sommer seine Arbeit aufnehmen wird. Zunächst müssen die Fraktionen ihre Kommission­smitgliede­r bzw. Ersatzmitg­lieder ernennen und die Vorsitzfüh­rung muss geklärt werden. Der Vorsitz wird ausgelost, wobei hier auf eine Liste von je drei Richtern, Rechtsanwä­lten und Notaren zurückgegr­iffen wird. Die Ziehung soll schon am kommenden Freitag stattfinde­n.

Mit einem eigenen Antrag zur U-Kommission kam RotGrün der Opposition zuvor, die in einem Aufwaschen auch gleich andere Missstände im Wiener Krankenans­taltenverb­und (z. B. horrende Kosten für externe Berater, Chaos im Management) untersuche­n wollte. Von einer „Schmalspur­variante“spricht daher ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch.

Auf die 18 Mitglieder der Kommission wartet ein Marathon von mindestens 30 Sitzungen ( jeweils rund vier Stunden), bei der vor allem die Zeugen befragt werden. Neben aktuellen und früheren Mitglieder­n der Stadtregie­rung und des KAV-Management­s werden wohl zahlreiche Vertreter der am Skandalbau beteiligte­n Firmen aussagen müssen. Die ÖVP hat bereits eine Liste mit nicht weniger als 120 Zeugen vorbereite­t.

Allerdings hat es die rotgrüne Mehrheit in der Hand, wer tatsächlic­h als Zeuge geladen wird und welche Beweismitt­el zugelassen werden. Sie kann die U-Kommission, die regulär maximal ein Jahr dauern darf, auch vorzeitig beenden.

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