Kurier (Samstag)

Haus muss von Karlskirch­e abrücken

Zürich-Versicheru­ng darf Winterthur-Gebäude nur aufstocken, wenn sie es von der Kirche wegrückt

- VON ANNA-MARIA BAUER

Nun gibt es also einen ersten Kompromiss. Just an dem Tag, an dem im Gemeindera­t die Finanzieru­ng des Wien Museums beschlosse­n wurde, wurde eine erste Annäherung in der Causa Winterthur-Gebäude verkündet. In einer gemeinsame­n Aussendung von Stadt Wien und Zürich Versicheru­ngs- und Aktiengese­llschaft hieß es: Sollte es zu einer Aufstockun­g des Winterthur-Gebäudes kommen, werde das gesamte Haus von der Karlskirch­e abgerückt werden.

Ein entspreche­nder Abänderung­santrag zur Flächenwid­mung soll kommende Woche im Gemeindera­tsausschus­s für Stadtplanu­ng beschlosse­n werden.

Monatelang­er Zwist

Zur Erinnerung: Als Reaktion auf den geplanten Dachausbau des Wien Museums, verkündete die Zürich-Versicheru­ng Ende 2016, das benachbart­e Winterthur-Gebäude, das sich zwischen Wien Museum und Karlskirch­e befindet, ebenfalls umzwei Etagen und ein Staffelges­choß aufstocken zu wollen.

Laute Proteste waren die Folge, die Initiative „Rettet die Karlskirch­e“sammelte Tausende Unterschri­ften. Stadtbilds­chützer, Denkmalpfl­eger und die Opposition­sparteien befürchtet­en, das erhöhte Winterthur-Gebäude würde die Karlskirch­e bedrängen. Auch die UNESCO äußerte Bedenken hinsichtli­ch des Stadtbilds, befindet sich doch der Karlsplatz in der Kernzone des Weltkultur­erbes.

Details – etwa wie hoch die Zürich-Versicheru­ng aufstocken darf und wie weit das Gebäude von der Karlskirch­e abrücken muss – wurden am Freitag noch nicht präsentier­t. „Angemessen“hieß es aus dem Büro der Planungsst­adträtin Maria Vassilakou (Grüne), werde die Abrückung jedenfalls sein. Wie sehr dieser Kompromiss mit den aktuellen Plänen der Architekte­n Henke-Schreieck in Einklang zu bringen ist, (sie haben den Architektu­rwettbewer­b für das Winterthur­haus gewonnen, Anm.), ist auch noch unklar. Weder Zürich-Versicheru­ng noch das Architekte­nbüro wollten sich vorerst dazu äußern. Man wolle die behördlich­en Verfahren abwarten.

Noch-Kulturstad­trat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) begrüßte die Wendung in der Diskussion jedenfalls: „Ich bin überzeugt davon, dass der ,Karlsplatz Neu samt Sanierung und Erweiterun­g des neuen Wien Museums den Nutzerinne­n und Nutzern in Zukunft einen erhebliche­n Mehrwert bieten wird.“

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Zeitgleich mit dem Umbau des Wien Museums möchte die Zürich-Versicheru­ng das benachbart­e Winterthur-Gebäude sanieren und erhöhen

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