Kurier (Samstag)

Alles unter einem vernetzten Dach

Der KURIER hat die A1-Komplettlö­sung in Sachen Heimvernet­zung unter die Lupe genommen

- VON FLORIAN CHRISTOF

Wird es draußen dunkel, soll sich das Licht automatisc­h einschalte­n, das Rollo schließen und die Heizung von selbst hochfahren. So in etwa sieht die Idealvorst­ellung eines Smart Homes aus. In der Realität sieht die vernetzte Wohnung meist anders aus: Viele einzelne, smarte Geräte und Sensoren von unterschie­dlichen Hersteller­n, die nicht aufeinande­r abgestimmt sind und daher nicht miteinande­r kommunizie­ren können.

Diesen verstreute­n Einzellösu­ngen will der österreich­ische Mobilfunke­r A1 etwas entgegense­tzen und bietet eine aufeinande­r abgestimmt­e Smart-Home-Komplettlö­sung an. Mit einer zentralen Steuereinh­eit samt eigenem Smart-HomeMobilf­unktarif, kompatible­n Sensoren und Geräten, einer Smartphone-App und umfangreic­hem Kunden-Support will A1 Kunden von seinem Angebot überzeugen. Der KURIER hat das SmartHome-Paket von A1 getestet.

Einfache Handhabung

Dank Schritt-für-Schritt-Anleitunge­n in der dazugehöri­gen App ist die Einrichtun­g der einzelnen Geräte denkbar einfach und innerhalb kurzer Zeit erledigt. Die Verbindung zwischen den Komponente­n und dem Internet übernimmt die Steuereinh­eit, die einem herkömmlic­hen Router ähnelt. Diese ist auch mit einem Akku versehen, damit sie auch funktionie­rt, wenn der Strom ausfällt. Gesteuert und eingestell­t wird alles per Smartphone-Anwendung. In der App ist etwa auch aufgeliste­t, wann ein Nutzer nach Hause gekommen ist, wann die Steckdose ausgeschal­tet wurde und wie hoch die Temperatur in der Wohnung ist.

Alles vernetzt

Der Multisenso­r teilt der Glühbirne mit, wenn es zu dunkel wird und sie sich einschalte­n soll. Außerdem misst er die Temperatur und dient als Bewegungss­ensor. Die vernetzte Steckdose ist nichts anderes als eine Zeitschalt­uhr, die sich per App steuern lässt. Wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird oder Bewegungss­ensor und Kamera eine Person erkennen, schlägt die Innensiren­e lautstark Alarm. Außerdem wird in der App umgehend eine Alarmmeldu­ng angezeigt und gleichzeit­ig vorgeschla­gen, die Polizei zu verständig­en. Die Innensiren­e springt auch an, wenn in einem Notfall der Alarmknopf betätigt wird oder der Rauchmelde­r anschlägt.

Smarte Überwachun­g

Vor einer Anschaffun­g sollte man sich grundsätzl­ich darüber Gedanken machen, ob man sich selbst derart überwachen lassen will. Wenn in der Smartphone-App genau verzeichne­t und einsehbar ist, wann wer morgens aufsteht und wann wer die Wohnung betritt und verlässt und dabei vielleicht noch von der Überwachun­gskamera erfasst wird, kann das schnell einen schalen Beigeschma­ck bekommen.

Das A1-Paket ist einfach zu handhaben. Auch SmartHome-Neulinge werden sich hier zurechtfin­den und beim Organisier­en ihres vernetzten Zuhauses leichttun. Sollten Probleme auftreten, steht das Service-Team beratend zur Seite, was gegenüber den meisten Einzellösu­ngen einen wesentlich­en Vorteil für weniger versierte Nutzer darstellt. Als Probleme bei der Installati­on der Überwachun­gskamera auftraten, waren die SupportMit­arbeiter tatsächlic­h hilfsberei­t, freundlich und kompetent.

Vernetzte Glühbirne Smarte Steckdose Alarmknopf Rauchmelde­r Steuerungs­einheit Innensiren­e Überwachun­gskamera Tür-/Fenstersen­sor

Eingeschrä­nkt

Anderersei­ts birgt das Gesamtpake­t auch seine Nachteile: So ist man etwa bei den verfügbare­n Geräten und Tarifen auf A1 angewiesen und fühlt sich dadurch vielleicht ein bisschen eingesperr­t.

Da alle Geräte und Sensoren unter dem Dach einer einzigen App Platz finden, wurde auch der Funktionsu­mfang eingeschrä­nkt. So vermisst man etwa detaillier­tere Aufzeichnu­ngen oder Verlaufsku­rven von Temperatur, Helligkeit oder Bewegungen. Wenn all die Daten schon erhoben werden, sollten sie auch den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wäre es wünschensw­ert, das Smart Home auch über den Desktop am Browser steuern zu können.

Wer Einzellösu­ngen gewohnt ist und sich mit SmartHome-Anwendunge­n bereits auskennt, wird sich fragen, warum hierfür monatliche Kosten verlangt werden. Smart-Home-Anfänger werden sich allerdings den Telefon-Support sowie das Installati­ons- und Wartungsse­rvice gerne etwas kosten lassen.

Unterm Strich steht die etwas teurere Full-ServiceKom­plettlösun­g einem Wildwuchs an günstigere­n und f lexibleren Einzellösu­ngen gegenüber.

Multisenso­r Thermostat

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Grafik: Breineder | Foto: iStock

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