Alles unter einem vernetzten Dach
Der KURIER hat die A1-Komplettlösung in Sachen Heimvernetzung unter die Lupe genommen
Wird es draußen dunkel, soll sich das Licht automatisch einschalten, das Rollo schließen und die Heizung von selbst hochfahren. So in etwa sieht die Idealvorstellung eines Smart Homes aus. In der Realität sieht die vernetzte Wohnung meist anders aus: Viele einzelne, smarte Geräte und Sensoren von unterschiedlichen Herstellern, die nicht aufeinander abgestimmt sind und daher nicht miteinander kommunizieren können.
Diesen verstreuten Einzellösungen will der österreichische Mobilfunker A1 etwas entgegensetzen und bietet eine aufeinander abgestimmte Smart-Home-Komplettlösung an. Mit einer zentralen Steuereinheit samt eigenem Smart-HomeMobilfunktarif, kompatiblen Sensoren und Geräten, einer Smartphone-App und umfangreichem Kunden-Support will A1 Kunden von seinem Angebot überzeugen. Der KURIER hat das SmartHome-Paket von A1 getestet.
Einfache Handhabung
Dank Schritt-für-Schritt-Anleitungen in der dazugehörigen App ist die Einrichtung der einzelnen Geräte denkbar einfach und innerhalb kurzer Zeit erledigt. Die Verbindung zwischen den Komponenten und dem Internet übernimmt die Steuereinheit, die einem herkömmlichen Router ähnelt. Diese ist auch mit einem Akku versehen, damit sie auch funktioniert, wenn der Strom ausfällt. Gesteuert und eingestellt wird alles per Smartphone-Anwendung. In der App ist etwa auch aufgelistet, wann ein Nutzer nach Hause gekommen ist, wann die Steckdose ausgeschaltet wurde und wie hoch die Temperatur in der Wohnung ist.
Alles vernetzt
Der Multisensor teilt der Glühbirne mit, wenn es zu dunkel wird und sie sich einschalten soll. Außerdem misst er die Temperatur und dient als Bewegungssensor. Die vernetzte Steckdose ist nichts anderes als eine Zeitschaltuhr, die sich per App steuern lässt. Wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird oder Bewegungssensor und Kamera eine Person erkennen, schlägt die Innensirene lautstark Alarm. Außerdem wird in der App umgehend eine Alarmmeldung angezeigt und gleichzeitig vorgeschlagen, die Polizei zu verständigen. Die Innensirene springt auch an, wenn in einem Notfall der Alarmknopf betätigt wird oder der Rauchmelder anschlägt.
Smarte Überwachung
Vor einer Anschaffung sollte man sich grundsätzlich darüber Gedanken machen, ob man sich selbst derart überwachen lassen will. Wenn in der Smartphone-App genau verzeichnet und einsehbar ist, wann wer morgens aufsteht und wann wer die Wohnung betritt und verlässt und dabei vielleicht noch von der Überwachungskamera erfasst wird, kann das schnell einen schalen Beigeschmack bekommen.
Das A1-Paket ist einfach zu handhaben. Auch SmartHome-Neulinge werden sich hier zurechtfinden und beim Organisieren ihres vernetzten Zuhauses leichttun. Sollten Probleme auftreten, steht das Service-Team beratend zur Seite, was gegenüber den meisten Einzellösungen einen wesentlichen Vorteil für weniger versierte Nutzer darstellt. Als Probleme bei der Installation der Überwachungskamera auftraten, waren die SupportMitarbeiter tatsächlich hilfsbereit, freundlich und kompetent.
Vernetzte Glühbirne Smarte Steckdose Alarmknopf Rauchmelder Steuerungseinheit Innensirene Überwachungskamera Tür-/Fenstersensor
Eingeschränkt
Andererseits birgt das Gesamtpaket auch seine Nachteile: So ist man etwa bei den verfügbaren Geräten und Tarifen auf A1 angewiesen und fühlt sich dadurch vielleicht ein bisschen eingesperrt.
Da alle Geräte und Sensoren unter dem Dach einer einzigen App Platz finden, wurde auch der Funktionsumfang eingeschränkt. So vermisst man etwa detailliertere Aufzeichnungen oder Verlaufskurven von Temperatur, Helligkeit oder Bewegungen. Wenn all die Daten schon erhoben werden, sollten sie auch den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wäre es wünschenswert, das Smart Home auch über den Desktop am Browser steuern zu können.
Wer Einzellösungen gewohnt ist und sich mit SmartHome-Anwendungen bereits auskennt, wird sich fragen, warum hierfür monatliche Kosten verlangt werden. Smart-Home-Anfänger werden sich allerdings den Telefon-Support sowie das Installations- und Wartungsservice gerne etwas kosten lassen.
Unterm Strich steht die etwas teurere Full-ServiceKomplettlösung einem Wildwuchs an günstigeren und f lexibleren Einzellösungen gegenüber.
Multisensor Thermostat