Kurier (Samstag)

Letsch go? Die Austria wird sich wohl einen neuen Trainer holen

Violette Visionen.

- VON ALEXANDER STRECHA UND STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Thomas Letsch gibt sich vor dem heutigen Heimspiel der Austria gegen die Admira (18.30 Uhr) kämpferisc­h: „Wir haben alle gehofft, dass sich die tabellaris­che Situation für uns anders darstellt. Ich hake die Saison aber dennoch nicht ab.“Auch wenn der angestrebt­e Europacup nach einer schlechten Saison nicht mehr zu erreichen ist, „ist das Feuer noch drinnen. Keiner schenkt etwas her. In den vier Spielen geht es für jeden darum, sich so gut wie möglich zu präsentier­en.“

Das gilt auch für ihn, dessen Zukunft bei der Austria offiziell noch nicht geklärt ist. Gerüchten zufolge, die man am Rande des Salzburger Europacup-Spiels am Donnerstag vernehmen konnte, werden sich die Wege trennen. Letsch soll im Falle eines Aufstiegs bei Ried der Wunschkand­idat Nr. 1 sein. Er selbst beantworte­te die Frage nach seiner Zukunft nicht konkret: „Wichtig ist, dass eine Entscheidu­ng getroffen wird. Je schneller, desto besser. In diesem Fall ist jede Entscheidu­ng positiv.“

Baldige Entscheidu­ng

Die Sondierung­sgespräche mit den anderen Trainerkan­didaten hat die Austria jedenfalls am Donnerstag abgeschlos­sen. Nun wird Sportdirek­tor Franz Wohlfahrt einen Überblick erstellen und diesen AG-Vorstand Markus Kraetschme­r vorlegen. Danach unterbreit­et man Präsident Wolfgang Katzian einen Vorschlag. Kann sich der Aufsichtsr­at schnell einigen, könnte der neue Trainer bis Ende kommender Woche präsentier­t werden. Ein ernsthafte­r Kandidat ist Man- fred Schmid, der Assistent von Peter Stöger bei Dortmund, wo ihre Verträge im Sommer auslaufen und wohl nicht verlängert werden.

Kraetschme­r: „Es geht bei allen Gesprächen nicht nur um einen Trainer, sondern um das Trainertea­m.“Und um eine Philosophi­e, die der Coach mittragen soll. „Klar ist, dass die Austria einen attraktive­n undoffensi­ven Fußball spielen soll“, gibt Kraetschme­r die Richtung vor. Denn das neue Stadion als Attraktion wird allein nicht reichen, um den erhofften Zuschauers­chnitt von 10.000 zu erreichen.

Die noch laufende, für die Austria in der Bundesliga überhaupt nicht zufriedens­tellende Saison wird man detaillier­t analysiere­n, wie der AG-Vorstand auch im Interview mit SchauTV versprach, das am Sonntag um 17 Uhr zu sehen ist. „Da müssen alle Dinge angesproch­en werden, da gibt es keinen Platz für Ausreden.“

Das finale Meistersch­afts- spiel gegen Salzburg wird die Austria aller Voraussich­t nach in Wiener Neustadt austragen. Mit den Niederöste­rreichern ist man sich grundsätzl­ich einig, es bedarf noch der Zustimmung durch die Bundesliga. Bis dahin gilt es für die Austria, die Saison mit Anstand zu beenden.

Neuer WAC-Trainer

Auch für die Nachzügler St. Pölten und Wolfsberg geht es darum, ein positives Ende nach einer verkorkste­n Saison zu finden. Beim heutigen direkten Duell in der NVArena bietet sich dafür eine Möglichkei­t. Bei den Kärntnern soll ab Sommer ein neuer Trainer für Impulse sorgen. Laut KURIER-Informatio­nen wird am Montag Christian Ilzer präsentier­t werden. Für den Hartberg-Coach ist es die Rückkehr zu jenem Klub, für den er auch schon als Co-Trainer tätig war.

Als möglicher Nachfolger Ilzers beim Zweitligis­ten gilt wiederum der Ex-SKNCoach: Oliver Lederer.

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