Ein letzter Strohhalm für den „Dino“aus Hamburg
Deutschland. Dem HSV droht der erste Abstieg
„Diesmal reicht’s nicht. Diesmal wird sich’s für den HSV nicht mehr ausgehen. Diesmal geht’s in die zweite Liga.“
Kurt Jara fällt es sichtlich nicht leicht, das Unvorstellbare auszusprechen. Schon öfter war sein früherer Verein (2001 – 2003) in den letzten Jahren in der Bredouille gesteckt. Dabei hatten die Hamburger noch immer irgendwie in letzter Sekunde den rettenden Strohhalm erhaschen können, was den Mythos vom „unabsteigbaren HSV“nährte.
Aber jetzt ist der Karren dermaßen verfahren, dass nicht einmal Ex-Trainer Jara, seines Zeichens ein Berufsoptimist vor dem Herren, mehr an ein Wunder von der Elbe glauben mag. „Irgendwann ist das Glück aufgebraucht.“
Und der „Dino“HSV braucht mehr als nur Glück, um den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte noch abzuwenden. Die Hamburger benötigen vor allem Schützenhilfe: Nur wenn Fixabsteiger Köln in Wolfsburg gewinnt und der HSV zugleich gegen Mönchengladbach drei Punkte holt, ist der Abstieg verhindert. Vorerst zumindest. Denn dann würde immer noch die Relegation gegen Holstein Kiel, den Dritten der zweiten Liga, warten.
Steigt der HSV tatsächlich ab, dann hätte es auch das letzte Gründungsmitglied der Bundesliga erwischt. Im europäischen Fußball werden die Vereine, die immer nur in der höchsten Liga am Ball waren, immer weniger. In Österreich blieben bislang nur Rapid und Austria vom Abstieg verschont, in Italien ist Inter Mailand der Solist, in Spanien haben Real Madrid, FC Barcelona und Athletic Bilbao immer ganz oben gespielt. In England oder Frankreich hingegen war kein Gründungsmitglied stets erstklassig.