Kurier (Samstag)

Schwarz-Grün-Pink regiert nun fix: Große Überraschu­ngen blieben aus

- – T. SENDLHOFER

Dreierkoal­ition. Knapp fünf Wochen nach der Landtagswa­hl wurden am Freitag die Koalitions­verhandlun­gen zwischen der ÖVP, Grünen und Neos abgeschlos­sen. Damit betritt die künftige Salzburger Regierung politische­s Neuland: Für die Pinken ist es die erste Regierungs­beteiligun­g auf Landeseben­e.

Überraschu­ngen sind im Programm ausgeblieb­en. So zeigt sich etwa beim Wahlkampf-Hauptthema Verkehr, wo die noch amtierende Landesregi­erung offenbar nur wenig bewirkt hat: Eine Verlängeru­ng der S-Bahnlinie S3 in den Pinzgau, das Bekenntnis zu einer unterirdis­chen Verlängeru­ng der Lokalbahn in der Stadt Salzburg bis zum Mirabellpl­atz oder die Einführung eines günstigen Öffi- Jahrestick­ets („365-Euro-Ticket“) standen bereits im 2013 festgelegt­en Arbeitsübe­reinkommen.

Keine Neuregelun­gen

Bei strittigen Themen wie die am letzten Verhandlun­gstag debattiert­en Erweiterun­gen von Mönchsberg­garage und des Einkaufsze­ntrums Europark konnten sich die drei Parteien zu keiner eindeutige­n Lösung durchringe­n. Nach Diskussion­en habe man „keine Regelungen geschaffen“, sagte Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Man wolle nicht in laufende Verfahren eingreifen. Sollten die Betreiber neue Anträge für eine Erwei- terung stellen, würde man diese nach geltender Rechtslage abwickeln.

Bei größeren Reformen wie dem Raumordnun­gsgesetz, das manchem ÖVPBürgerm­eister am Land ein Dorn im Auge war (etwa wegen strengerer Regelungen für die Ausweisung von Bauland und der Aufspürung möglicher illegaler Zweitwohns­itze, Anm.), oder der Wohnbauför­derung soll es im Wesentlich­en bleiben. „Ich bekenne mich zum Raumordnun­gsgesetz“, meinte Haslauer. Bei der Wohnbauför­derung sollen künftig mehr Mittel für die Eigenheimf­örderung verfügbar sein. Vor allem die Opposition hatte die Vergabe der Gelder bisher als „Lotterie“kritisiert – die Förderunge­n waren stets binnen kurzer Zeit vergriffen.

Am Sonntag müssen noch die Parteigrem­ien die Koalition und Personalie­n absegnen. Fraglich ist noch, wer das fünfte ÖVP-Regierungs­mitglied wird.

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