Wer macht Platz für Parteigründer Pilz? Chaos bei Liste geht in die Verlängerung
Alte Rechnungen, neuer Austritt. Jetzt will man sich trotz allem einmal eine Verschnaufpause gönnen. Erst kommende Woche wird es die nächste offizielle Krisensitzung bei der Liste Pilz geben. Zumindest dem neuen Klubchef Wolfgang Zinggl ist das Lachen dennoch nicht vergangen. „Ich glaube wirklich daran, dass wir nur an Kinderkrankheiten laborieren.“Acht Tage nimmt sich die Liste Pilz noch einmal Zeit, die seit Wochen offenen Entscheidungen zu treffen. Innerhalb dieser Frist muss Maria Stern nun entscheiden, ob sie das Mandat von Peter Kolba, der gestern verzichtete, annimmt – oder Platz für Peter Pilz zu ma- chen.Der zweite neue Klubchef Bruno Rossmann geht davon aus, dass Stern ihr Mandat annehmen und die „theoretische Möglichkeit nicht greifen“wird, dass Pilz ins Parlament zurückkommt.
Warum Peter Kolba vollkommen überraschend sein Mandat zurücklegte und damit das Chaos bei der Liste potenzierte, weiß niemand. „Vermutlich haben ihn die letzten Tage mit dem Gerangel um Martha Bißmann ziemlich bedrückt“, sagt Nachfolger Zinggl. Auch Medienberichte sollen Kolba einmal mehr irritiert haben. In der Kleinen Zeitung wurde behauptet, dass gerade die Pilz-Mandatarinnen mit der Arbeit von Kolba nicht zufrieden waren. Am Freitagnachmittag trat dann auch noch die Abgeordnete Daniela Holzinger aus der Partei aus – nicht aber aus dem Parlamentsklub.
Für einige Verwunderung sorgt die Tatsache, dass eine Mini-Fraktion mit acht Mandataren eine Doppelspitze bei der Klubführung braucht. Rossmann kündigte an, dafür auch entsprechend entlohnt werden zu wollen. Die Gage von knapp 15.000 Euro brutto bekommt allerdings Wolfgang Zinggl ausbezahlt. „Wir wollen uns die Aufstockung meines Gehaltes gerne teilen. Wie das rechtlich geht, müssen wir uns aber erst anschauen“, so Zinggl.