Das Wiedersehen mit Freunden macht besondere Freude
Deutschland-Legionäre. Viele österreichische Spieler verdienen in Deutschland ihr Geld und fiebern dem Duell besonders entgegen
Als wäre ein Länderspiel gegen Deutschland nicht schon brisant genug. Für jene Teamspieler, die in Deutschland ihrem Broterwerb nachgehen, hält das Aufeinandertreffen mit dem Weltmeister am Samstag noch eine zusätzliche emotionale Facette bereit, wie Werder-Legionär Florian Kainz bestätigt: „Natürlich ist das etwas Besonderes. Da freut man sich einfach darauf.“Alessandro Schöpf, Siegtorschütze gegen Russland, richtete seinem ehemaligen Schalke-Teamkollegen Leon Goretzka vorsorglich schon einmal aus: „Vergiss ja die Schienbeinschoner nicht.“Spaß muss sein. „Die Deutschen sind Mitfavorit auf den WM-Titel, deshalb wäre es sehr schön, wenn wir sie schlagen könnten.“
Neo-Kölner Louis Schaub lächelt: „Für mich ist dieses Spiel natürlich sehr speziell. Ich bin in Deutschland geboren, meine Oma und mein Bruder leben dort, ich besuche sie auch immer wieder in den Ferien. Wenn ich da zum Einsatz komme und gut spie- le, dann wird das in Deutschland bei meinem neuen Verein sicher auch wahrgenommen.“
Alaba bangt
David Alaba muss um seinen Einsatz gegen Deutschland noch etwas bangen, seine Oberschenkelprobleme, ausgehend vom Rücken, sind noch nicht überwunden. „Spiele gegen Deutschland sind für uns alle immer sehr besondere Partien. Nicht nur für die Spieler, sondern für das ganze Land. Ich glaube, dass es den Deutschen da ähnlich geht. Die Vorfreude ist riesig.“
So sieht es auch Kapitän Julian Baumgartlinger, wobei er einschränkt: „Ich wür- de jetzt gar nicht einmal behaupten, dass die Deutschland-Partie das absolute Ausrufezeichen ist. Aber natürlich freut man sich in Österreich auf das Duell mit dem Weltmeister.“Nachrichten mit seinen LeverkusenKollegen Leno oder Brandt hat er noch keine ausgetauscht. „Dafür bleibt am Spieltag noch Zeit.“Deutschland habe auf Nationalmannschaftsebene in den letzten sechs Jahren den internationalen Fußball idealisiert. „Selbst wenn ein Umbruch kommt, selbst wenn fünf, sechs Spieler aufhören, dann schaffen sie es, dominant zu bleiben und in jeder Formation das Niveau zu halten.“
Teamchef Franco Foda freut sich auf das Wiedersehen mit Joachim Löw. „Er war mein Trainer bei Stuttgart, sein Assistent Thomas Schneider mein Mitspieler. Daher ist das natürlich ein außergewöhnliches Spiel und eine große Herausforderung für alle.“