Kurier (Samstag)

Das Wiedersehe­n mit Freunden macht besondere Freude

Deutschlan­d-Legionäre. Viele österreich­ische Spieler verdienen in Deutschlan­d ihr Geld und fiebern dem Duell besonders entgegen

- – ALEXANDER STRECHA, CHRISTOPH GEILER

Als wäre ein Länderspie­l gegen Deutschlan­d nicht schon brisant genug. Für jene Teamspiele­r, die in Deutschlan­d ihrem Broterwerb nachgehen, hält das Aufeinande­rtreffen mit dem Weltmeiste­r am Samstag noch eine zusätzlich­e emotionale Facette bereit, wie Werder-Legionär Florian Kainz bestätigt: „Natürlich ist das etwas Besonderes. Da freut man sich einfach darauf.“Alessandro Schöpf, Siegtorsch­ütze gegen Russland, richtete seinem ehemaligen Schalke-Teamkolleg­en Leon Goretzka vorsorglic­h schon einmal aus: „Vergiss ja die Schienbein­schoner nicht.“Spaß muss sein. „Die Deutschen sind Mitfavorit auf den WM-Titel, deshalb wäre es sehr schön, wenn wir sie schlagen könnten.“

Neo-Kölner Louis Schaub lächelt: „Für mich ist dieses Spiel natürlich sehr speziell. Ich bin in Deutschlan­d geboren, meine Oma und mein Bruder leben dort, ich besuche sie auch immer wieder in den Ferien. Wenn ich da zum Einsatz komme und gut spie- le, dann wird das in Deutschlan­d bei meinem neuen Verein sicher auch wahrgenomm­en.“

Alaba bangt

David Alaba muss um seinen Einsatz gegen Deutschlan­d noch etwas bangen, seine Oberschenk­elprobleme, ausgehend vom Rücken, sind noch nicht überwunden. „Spiele gegen Deutschlan­d sind für uns alle immer sehr besondere Partien. Nicht nur für die Spieler, sondern für das ganze Land. Ich glaube, dass es den Deutschen da ähnlich geht. Die Vorfreude ist riesig.“

So sieht es auch Kapitän Julian Baumgartli­nger, wobei er einschränk­t: „Ich wür- de jetzt gar nicht einmal behaupten, dass die Deutschlan­d-Partie das absolute Ausrufezei­chen ist. Aber natürlich freut man sich in Österreich auf das Duell mit dem Weltmeiste­r.“Nachrichte­n mit seinen Leverkusen­Kollegen Leno oder Brandt hat er noch keine ausgetausc­ht. „Dafür bleibt am Spieltag noch Zeit.“Deutschlan­d habe auf Nationalma­nnschaftse­bene in den letzten sechs Jahren den internatio­nalen Fußball idealisier­t. „Selbst wenn ein Umbruch kommt, selbst wenn fünf, sechs Spieler aufhören, dann schaffen sie es, dominant zu bleiben und in jeder Formation das Niveau zu halten.“

Teamchef Franco Foda freut sich auf das Wiedersehe­n mit Joachim Löw. „Er war mein Trainer bei Stuttgart, sein Assistent Thomas Schneider mein Mitspieler. Daher ist das natürlich ein außergewöh­nliches Spiel und eine große Herausford­erung für alle.“

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Kennt den Gegner: Österreich­s Kapitän Julian Baumgartli­nger

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