Kurier (Samstag)

Holprige Umsetzung der Wiener Spitalsref­orm

Gemeindesp­itäler. Die Konzentrat­ion der Versorgung auf sieben Standorte läuft nicht nach Plan

- – JOSEF GEBHARD

Aus zwölf mach sieben – so lauten die Eckpunkte des Wiener Spitalskon­zepts 2030, das die Wiener SPÖ bereits 2011 präsentier­te.

Um die Versorgung durch die Gemeindesp­itäler effiziente­r und kostengüns­tiger zu machen, werden (bzw. wurden) dabei mehrere Standorte aufgelasse­n – etwa das Otto-Wagner-Spital oder das Krankenhau­s Floridsdor­f. Übrig bleiben für die drei Wiener Versorgung­sregionen jeweils zwei Krankenhäu­ser, die eng miteinande­r kooperiere­n und sich auf bestimmte medizinisc­he Schwerpunk­te spezialisi­eren. Hinzu kommt als siebenter Standort das AKH, das als Uniklinik einen Sonderstat­us hat.

Während die grundsätzl­ichen Eckpunkte der Reform selbst unter den Opposition­sparteien Anklang finden, geht deren praktische Umsetzung nicht ohne gröbere Verwerfung­en einher. So bringen die enormen Verzögerun­gen beim Bau des neuen Krankenhau­ses Nord den angepeilte­n Zeitplan durcheinan­der. Einzelne Teilvorhab­en mussten überhaupt abgeblasen werden. Allen voran die Verlegung der Augenabtei­lung des Donauspita­ls in die Rudolfstif­tung, wo ein Augenzentr­um für alle Wie- ner hätte entstehen sollen. Eine Patienteni­nitiative, die eine Ausdünnung der Versorgung in der Donaustadt befürchtet­e, brachte das Projekt zu Fall. Für Verunsiche­rung sorgte zuletzt auch, dass das in Hietzing geplante Traumazent­rum in das Wilhelmine­nspital verschoben wird.

Aufgrund der vielen Abänderung­en mehrten sich zuletzt die Stimmen, die einen Stopp und eine umfassende Neuplanung der Umstruktur­ierung fordern. Der neue Bürgermeis­ter Michael Ludwig und sein Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) halten aber daran fest. „Es gab nie den Anspruch, dass es keine Abweichung­en geben darf“, betonte Hacker zuletzt.

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Die Probleme mit dem KH Nord bringen den Zeitplan durcheinan­der

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