Kurier (Samstag)

Ein Stammgast bei den Besten

French Open. Dominic Thiem steht zum 7. Mal in Folge in einem Grand-Slam- Achtelfina­le

- AUS PARIS HARALD OTTAWA

Dominic Thiem hat es geschafft. Er hat mit Hermann von Artens gleichgezo­gen. Hermann wer? Der gebürtige Grazer stand 1929, 1931 und 1934 im Achtelfina­le und kam auf 15 gewonnene Spiele bei den French Open. Das hat nun auch Dominic Thiem geschafft, besser in der rotweiß-roten Hitparade waren nur Thomas Muster (32) und Jürgen Melzer (16).

Seinen 15. Erfolg in Roland Garros feierte der 24Jährige gestern gegen den Italiener Matteo Berrettini, Nummer 96 der Welt. Für den 6:3-6:7(5)-6:3-6:2-Erfolg musste Österreich­s Nummer eins 2:37-Stunden arbeiten. Und das bei nicht immer angenehmen Bedingunge­n, immer wieder stellten sich Regenfälle ein. Im zweiten Satz machte sich der Ranglisten­Siebente das Leben selber schwer, in dem er dank dreier Doppelfehl­er in einem Game Berrettini zurückkomm­en ließ („Da hatte ich Regentropf­en in den Augen“). Immer wieder haderte Thiem mit sich selbst, immer wieder kam der Blick zu Trainer Günter Bresnik. Im dritten Satz verlor der 22-jährige Berrettini die Fassung, nachdem die Saite riss, zerschlug er sicherheit­shalber gleich das Racket. Danach war Thiem der Herr auf dem Platz, der zuvor prominente Opfer gefordert hatte. Die beiden als Nummervier gesetzten Grigor Dimitrow und Elina Svitolina flogen raus. Thiem hingegen steht zum siebenten Mal in Folge in einem Grand-Slam-Achtelfina­le, zum neunten Mal insgesamt. „Insgesamt kann ich bislang sehr zufrieden sein.“

Nun gegen Nishikori

Will er amSonntag auch noch Jürgen Melzer einholen, muss er zum ersten Mal Kei Nishikori schlagen, der den Franzosen Gilles Simon 6:3, 6:1, 6:3 glatt abfertigte. Die bisherigen beiden Duelle gegen den Japaner, der nach Verletzung­en nach Verletzung­en auf Rang 21 zurückgefa­llen ist, verlor Österreich­s Ass, zuletzt 2016 in Rom. „Das wird nicht leicht, er spielt wieder ganz stark. Aber ich bin ja auch besser geworden“, sagt Thiem.

Marathonma­nn

Der Deutsche Alexander Zverev hatte mehr Probleme, musste gegen den Bosnier Damir Dzumhur zum zweiten Mal dieser Tage über fünf Sätze gehen, siegte nach Abwehr eines Matchballs 6:2, 3:6, 4:6, 7:6, 7:5. Mitunter war es für die Fisch’, was der im lachsfarbe­nen Leiberl spielende Zverev bot. In den entscheide­nden Phasen blieb er hellwach.

 ??  ?? Des einen Freud: Dominic Thiem steigerte sich im Verlauf des Drittrunde­nspiels und hatte am Ende Spaß mit seinem Gegner
Des einen Freud: Dominic Thiem steigerte sich im Verlauf des Drittrunde­nspiels und hatte am Ende Spaß mit seinem Gegner
 ??  ?? Des einen Maid: Thiem-Freundin Kiki Mladenovic mit Energierie­gel
Des einen Maid: Thiem-Freundin Kiki Mladenovic mit Energierie­gel
 ??  ?? Des andern Leid: So litt das Racket von Matteo Berrettini
Des andern Leid: So litt das Racket von Matteo Berrettini

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