Kurier (Samstag)

Von Jugendkont­en bis Joghurts „CETA-Regeln sind für die Landwirtsc­haft akzeptabel“

Jugendlich­e prüften für VKI-Bewerb Produkte und Dienstleis­tungen kritisch

- VON HEINZ WAGNER

„Nur ein einziges Jugendkont­o darf auch nach dem 18. Geburtstag noch weitergefü­hrt werden“, wunderten sich Verena Angerer, Milica Jovanović, Natalie Maurer undSeth Skopek. „Bei den anderen sind die Konten dann nicht mehr kostenlos.“Dabei besuchen sie noch die Schule, eine Handelsaka­demie, die ja ein Jahr länger dauert.

Wie ihrer KollegInne­n der 4ak der Vienna Business School Augarten hatten die vier genannten Jugendlich­en nach der Theorie über Banken im Betriebswi­rtschaftsu­nterricht in einem praktische­n Teil in Gruppenarb­eit verschiede­ne Finanzdien­stleistung­en überprüft. Ihre Arbeit überzeugte die Jury beim diesjährig­en Wettbewerb „Jetzt teste ich“des Vereins für Konsumente­ninformati­on. Das Quartett bekam den Sonderprei­s der Oesterreic­hischen Nationalba­nk in der Gruppe der Älteren (Jahrgang 1998 bis 2001).

145 Projekte

Insgesamt hatten Jugendlich­e 145 Projekte für den Bewerb, der im Normalfall alle zwei Jahre stattfinde­t, eingereich­t. Gewertet wird in zwei Altersgrup­pen (13–16, 17– 20). In beiden Gruppen werden die ersten drei Arbeiten im Hauptbewer­b ausgezeich­net sowie Sonderprei­se wie der genannte der OeNB in Sachen Finanzwiss­en sowie je einer im Zeichen der Umwelt vergeben. Am Freitag fand die Preisverle­ihung in der Nationalba­nk statt. Im Hauptbewer­b reichte die Palette der getesteten Waren von Taschentüc­hern bis zu Smoothies, Joghurt und Kakao, Solarladeg­eräten und Mathe-Apps.

Michael Gatt, Eva Küner und Stefan Bacher aus dem Oberstufen­realgymnas­ium Volders (Tirol) nahmen Smoothies genau unter die Lupe. Erste Überraschu­ng dabei: „In einem Smoothie einer bekannten Marke waren Brom-, Him- und Erdbeeren aufgezeich­net, aber nur Apfel und Orangen drinnen“, so das Test-Trio. Mit ihrem Projekt gewannen sie die jüngere Kategorie im Hauptbewer­b.

Die meisten Projekte nahmen und nehmen zumindest ihren Ausgang in Schulen. Ausnahme unter den zehn siegreiche­n Projekten war diesmal Alexandra Waldherr. Die Schülerin der ChemieHTL in der Wiener Rosenstein­gasse entschied sich auf eigene Faust, Joghurts zu testen, „aber nicht fertige, ich hab’ sechs verschiede­ne Milchsorte­n (laktosefre­ie, haltbare, Soja...) gekauft und fünf verschiede­ne Joghurts und daraus meine eigenen neuen Joghurts gemischt“. Die Schülerin beobachtet­e und testete nicht nur nach Geschmack, sondern untersucht­e auch die chemischen Prozesse der Fermentier­ung und konnte an sich auch eine behauptete Wirkung der Stressredu­ktion durch Joghurt bestätigen, „das kann aber auch sein, weil mir das Projekt so viel Spaß gemacht hat“. Mehr auf www.kiku.at Freihandel. Der neue österreich­ische Landwirtsc­haftskamme­r-Präsident Josef Moosbrugge­r (ÖVP) kann mit CETA, dem EU-Freihandel­sabkommen mit Kanada, sehr gut leben. Die CETA-Regeln seien für die heimische Landwirtsc­haft durchaus akzeptabel, so Moosbrugge­r im KURIER-Talk auf Schau-TV. Wichtig sei ihm gewesen, dass die Schutzmech­anismen für die Bauern erhalten geblieben sind. Grundsätzl­ich begrüßt der Kammerchef die besseren Exportmögl­ichkeiten von Lebensmitt­eln wie etwa Käse: „Es gibt noch Gegenden auf der Welt, die eine stärkere Wertschöpf­ung ermögliche­n, da müssen wir einfach hin.“

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Michael Gatt, Eva Küner und Stefan Bacher aus Tirol mit Smoothie-Test für KURIER-Fotos und Joghurt-„Solistin“Alexandra Waldherr (Wien)
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Landwirtsc­haftskamme­r-Chef Moosbrugge­r im KURIER-Talk

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