Zukunft der Möbelhauskette Kika/Leiner entscheidet sich erst kommende Woche
Umgemöbelt. Für Kika/LeinerChef Gunnar George wird es kein ruhiges Wochenende. Nachdem zuletzt der Kreditversicherer Euler Hermes abgesprungen ist, laufen die Verhandlungen mit anderen Kreditversicherern auf Hochtouren, lässt George ausrichten.
Die Möbelindustrie ist alarmiert. Bei Kika/Leiner würde sich eine Negativspirale in Gang setzen: Lieferanten stellen mangels Sicherheiten die Belieferung ein, Kunden wollen immer seltener eine Anzahlung leisten. Für Branchenkenner spitzt sich die Situation zu zwei Zukunftsszenarien zu: Eine Insolvenz oder ein Eigentümer- wechsel bei der Möbelhauskette.
Als potenzieller Käufer hat sich neben Konkurrenten aus dem Ausland Erzrivale XXXLutz ins Spiel gebracht. Der Welser Konzern dürfte sich vor allem für Leiner interessieren, da die Gruppe mit ihren Vertriebsschienen Möbelix und Mömax im Diskont- bereich bereits gut aufgestellt ist. Die Möbelindustrie hätte mit einer Übernahme durch den Branchenriesen wenig Freude. Sie fürchtet die entstehende Marktmacht und ruft damit die Wettbewerbshüter auf den Plan, die eine mögliche Übernahme wohl nur unter Auflagen absegnen werden.
Der selbst in einem Bilanzskandal steckende Kika/Leiner-Mutterkonzern Steinhoff betont indes, diese Woche von wichtigen Kreditgebern im Restrukturierungsprozess Rückendeckung erhalten zu haben. Die Institute würden bis Ende des Monats ihre Kredite nicht fällig stellen.