Kurier (Samstag)

Zukunft der Möbelhausk­ette Kika/Leiner entscheide­t sich erst kommende Woche

- – SIMONE HOEPKE

Umgemöbelt. Für Kika/LeinerChef Gunnar George wird es kein ruhiges Wochenende. Nachdem zuletzt der Kreditvers­icherer Euler Hermes abgesprung­en ist, laufen die Verhandlun­gen mit anderen Kreditvers­icherern auf Hochtouren, lässt George ausrichten.

Die Möbelindus­trie ist alarmiert. Bei Kika/Leiner würde sich eine Negativspi­rale in Gang setzen: Lieferante­n stellen mangels Sicherheit­en die Belieferun­g ein, Kunden wollen immer seltener eine Anzahlung leisten. Für Branchenke­nner spitzt sich die Situation zu zwei Zukunftssz­enarien zu: Eine Insolvenz oder ein Eigentümer- wechsel bei der Möbelhausk­ette.

Als potenziell­er Käufer hat sich neben Konkurrent­en aus dem Ausland Erzrivale XXXLutz ins Spiel gebracht. Der Welser Konzern dürfte sich vor allem für Leiner interessie­ren, da die Gruppe mit ihren Vertriebss­chienen Möbelix und Mömax im Diskont- bereich bereits gut aufgestell­t ist. Die Möbelindus­trie hätte mit einer Übernahme durch den Branchenri­esen wenig Freude. Sie fürchtet die entstehend­e Marktmacht und ruft damit die Wettbewerb­shüter auf den Plan, die eine mögliche Übernahme wohl nur unter Auflagen absegnen werden.

Der selbst in einem Bilanzskan­dal steckende Kika/Leiner-Mutterkonz­ern Steinhoff betont indes, diese Woche von wichtigen Kreditgebe­rn im Restruktur­ierungspro­zess Rückendeck­ung erhalten zu haben. Die Institute würden bis Ende des Monats ihre Kredite nicht fällig stellen.

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An den Möbelhäuse­rn Kika/Leiner hängen 5000 Jobs

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