A1 zeigt erstmals „echtes 5G“
In Wien wurden Anwendungsbeispiele für den Mobilfunk der Zukunft gezeigt
Mobilfunk-Marktführer A1 hat am Freitag in seinem Technologiezentrum im Wiener Arsenal erstmals „echtes 5G“vorgeführt. Dabei wurde demonstriert, wie Infrastruktur für die nächste Mobilfunkgeneration aussieht und welche Leistung sie erzielt. Zwischen einem Sender und einem Empfänger konnten Daten mit einem Volumen von 1,4 Gigabit pro Sekunde übertragen werden. Eine vier Gigabyte große Datei – etwa ein Film in FullHD-Auflösung – wäre mit dieser Geschwindigkeit in 22 Sekunden vollständig geladen. Dazu wurde eine Latenzzeit (Verzögerung zwischen Sender und Empfänger) von vier Millisekunden erreicht. Die aktuelle Mobilfunkgeneration LTE kommt auf maximal 300 Megabit pro Sekunde und mindestens 20 Millisekunden Latenzzeit.
Praxisnahe Werte
„Mit der heute demonstrierten Funkzelle haben wir erstmals unter realen Bedingun- gen echte 5G-Durchsatzund Latenzwerte erreicht“, sagt A1-CEO Marcus Grausam: „Damit rücken wir bisher undenkbare Anwendungen in greif bare Nähe.“A1hat ein paar Beispiele vorbereitet. Das Internet der Dinge ist eines der wichtigsten. Parksensoren, intelligente Beleuchtungskörper oder Füllstandsensoren in Mistkübeln sollen Daten mit besonders wenig Energieaufwand in Echtzeit übertragen. So soll das Leben in der Stadt der Zukunft komfortabler werden. Die Auswirkungen der niedrigen Latenzzeit zeigt ein Roboterauto, das wahlweise per 3G, 4G (LTE) oder 5G gesteuert wird. Je moderner der Mobilfunkstandard, desto flüssiger werden das Live-Videobild und Steuersignal übertragen.
5G soll laut dem A1-Chef zum Motor für die gesamte Wirtschaft werden. Der A1Chef wünscht sich deshalb eine rasche und reibungslose Einführung des neuen Mobilfunkstandards. Der Plan der Regierung, 5G bis 2025 flächendeckend in Österreich anzubieten, ist laut Grausam ehrgeizig, aber realistisch. Wünschenswert sei eine günstige Auktion der 5GFrequenzen (ab Herbst) und gesetzliche Änderungen, die eine gemeinsame Nutzung von Infrastruktur durch mehrere Mobilfunker erlaubt.