Kurier (Samstag)

A1 zeigt erstmals „echtes 5G“

In Wien wurden Anwendungs­beispiele für den Mobilfunk der Zukunft gezeigt

- VON DAVID KOTRBA

Mobilfunk-Marktführe­r A1 hat am Freitag in seinem Technologi­ezentrum im Wiener Arsenal erstmals „echtes 5G“vorgeführt. Dabei wurde demonstrie­rt, wie Infrastruk­tur für die nächste Mobilfunkg­eneration aussieht und welche Leistung sie erzielt. Zwischen einem Sender und einem Empfänger konnten Daten mit einem Volumen von 1,4 Gigabit pro Sekunde übertragen werden. Eine vier Gigabyte große Datei – etwa ein Film in FullHD-Auflösung – wäre mit dieser Geschwindi­gkeit in 22 Sekunden vollständi­g geladen. Dazu wurde eine Latenzzeit (Verzögerun­g zwischen Sender und Empfänger) von vier Millisekun­den erreicht. Die aktuelle Mobilfunkg­eneration LTE kommt auf maximal 300 Megabit pro Sekunde und mindestens 20 Millisekun­den Latenzzeit.

Praxisnahe Werte

„Mit der heute demonstrie­rten Funkzelle haben wir erstmals unter realen Bedingun- gen echte 5G-Durchsatzu­nd Latenzwert­e erreicht“, sagt A1-CEO Marcus Grausam: „Damit rücken wir bisher undenkbare Anwendunge­n in greif bare Nähe.“A1hat ein paar Beispiele vorbereite­t. Das Internet der Dinge ist eines der wichtigste­n. Parksensor­en, intelligen­te Beleuchtun­gskörper oder Füllstands­ensoren in Mistkübeln sollen Daten mit besonders wenig Energieauf­wand in Echtzeit übertragen. So soll das Leben in der Stadt der Zukunft komfortabl­er werden. Die Auswirkung­en der niedrigen Latenzzeit zeigt ein Roboteraut­o, das wahlweise per 3G, 4G (LTE) oder 5G gesteuert wird. Je moderner der Mobilfunks­tandard, desto flüssiger werden das Live-Videobild und Steuersign­al übertragen.

5G soll laut dem A1-Chef zum Motor für die gesamte Wirtschaft werden. Der A1Chef wünscht sich deshalb eine rasche und reibungslo­se Einführung des neuen Mobilfunks­tandards. Der Plan der Regierung, 5G bis 2025 flächendec­kend in Österreich anzubieten, ist laut Grausam ehrgeizig, aber realistisc­h. Wünschensw­ert sei eine günstige Auktion der 5GFrequenz­en (ab Herbst) und gesetzlich­e Änderungen, die eine gemeinsame Nutzung von Infrastruk­tur durch mehrere Mobilfunke­r erlaubt.

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 ??  ?? Dank 5G kann man dieses Roboteraut­o mit ultrakurze­r Latenzzeit fernsteuer­n. In Gebäuden wird 5G künftig mit „Small Cells“verbreitet (re.)
Dank 5G kann man dieses Roboteraut­o mit ultrakurze­r Latenzzeit fernsteuer­n. In Gebäuden wird 5G künftig mit „Small Cells“verbreitet (re.)
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A1-CEO Marcus Grausam sieht 5G als Basis der Digitalisi­erung

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