Medienenquete: Gemeinsam gegen Facebook und Co.
Museumsquartier.
Was der in der aktuellen medienpolitischen Debatte häufig strapazierte Begriff überhaupt bedeutet, darüber herrscht in der Branche alles andere als Einigkeit – das zeigte sich auch am Freitag bei der Medienenquete. Die erste Diskussionsrunde des zweiten und letzten Tages moderierte die stellvertretende KURIER-Chefredakteurin Martina Salomon.
ORF- General Alexander Wrabetz definierte darin „Public Value“als Aufgabe des Öffentlich-Rechtlichen, der einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen habe. Für Rainer Nowak von der Presse ist darunter „sicher nicht nur Bewegtbild“zu verstehen, denn auch im Print und im Hörfunk sei dieser zu finden.
Dem stimmte ProSiebenSat.1Puls4- Chef Markus Breitenecker zu. Er bezeichnete „Public Value“als „Qualität im Sinne des Gemeinwohls“, die nicht an den Öffentlich-Rechtlichen gebunden sei. Breitenecker lobbyierte für seine Pläne für ein Finanzierungsmodell von „Public Value“-Inhalten: Dem ORF wolle man nichts wegnehmen, wie es fälschlicherweise in der Debatte oft den Anschein erweckt hatte, betonte Breitenecker.
Einig war man sich trotz aller Differenzen darin, dass man gemeinsam gegen Giganten wie Facebook und Google vorgehen müsse – Falter- Herausgeber Armin Thurnher ortete einen operationszwang“.
Falscher Werbemix
„Ko- Werbexperte Thomas Koch kritisierte in seinem Vortrag die Mediaagenturen, die darüber bestimmen, wo Spots und Inserate geschaltet werden. Diese würden Zeitungen und Magazine regelrecht ab- strafen und zu sehr auf digitale Werbeformen setzen. „Die alten Medien sterben schon deshalb nicht, weil sie ihre Funktion bislang nicht verloren haben. Die Funktion wird durch online in keinster Weise ersetzt“, kritisierte er. Online würden in der Werbung Betrug und schlechte Streuung Probleme bereiten.