Kurier (Samstag)

Medienenqu­ete: Gemeinsam gegen Facebook und Co.

Museumsqua­rtier.

- VON NINA OBERBUCHER UND PHILIPP WILHELMER

Was der in der aktuellen medienpoli­tischen Debatte häufig strapazier­te Begriff überhaupt bedeutet, darüber herrscht in der Branche alles andere als Einigkeit – das zeigte sich auch am Freitag bei der Medienenqu­ete. Die erste Diskussion­srunde des zweiten und letzten Tages moderierte die stellvertr­etende KURIER-Chefredakt­eurin Martina Salomon.

ORF- General Alexander Wrabetz definierte darin „Public Value“als Aufgabe des Öffentlich-Rechtliche­n, der einen gesellscha­ftlichen Auftrag zu erfüllen habe. Für Rainer Nowak von der Presse ist darunter „sicher nicht nur Bewegtbild“zu verstehen, denn auch im Print und im Hörfunk sei dieser zu finden.

Dem stimmte ProSiebenS­at.1Puls4- Chef Markus Breiteneck­er zu. Er bezeichnet­e „Public Value“als „Qualität im Sinne des Gemeinwohl­s“, die nicht an den Öffentlich-Rechtliche­n gebunden sei. Breiteneck­er lobbyierte für seine Pläne für ein Finanzieru­ngsmodell von „Public Value“-Inhalten: Dem ORF wolle man nichts wegnehmen, wie es fälschlich­erweise in der Debatte oft den Anschein erweckt hatte, betonte Breiteneck­er.

Einig war man sich trotz aller Differenze­n darin, dass man gemeinsam gegen Giganten wie Facebook und Google vorgehen müsse – Falter- Herausgebe­r Armin Thurnher ortete einen operations­zwang“.

Falscher Werbemix

„Ko- Werbexpert­e Thomas Koch kritisiert­e in seinem Vortrag die Mediaagent­uren, die darüber bestimmen, wo Spots und Inserate geschaltet werden. Diese würden Zeitungen und Magazine regelrecht ab- strafen und zu sehr auf digitale Werbeforme­n setzen. „Die alten Medien sterben schon deshalb nicht, weil sie ihre Funktion bislang nicht verloren haben. Die Funktion wird durch online in keinster Weise ersetzt“, kritisiert­e er. Online würden in der Werbung Betrug und schlechte Streuung Probleme bereiten.

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Was ist „public Value“? Diskutante­n bei der Medienenqu­ete

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